Dynfari - The Four Doors Of The Mind
Band: Dynfari (IS)
Genre: Black Metal
Label: code666
Album
Titel: The Four Doors of the Mind
Spielzeit: 47:59
VÖ: 14.04.2017

Dass die isländische Landessprache nicht unbedingt zu den
verständlichsten Sprachen zählt, ist ja nun nicht erst seit dem
Erfolg von Sólstafir bekannt. Dynfari bedienen sich ebenfalls ihrer
Muttersprache und setzen dieses Stilmittel in ihren Songs ein. Im
Metal klingt es wohlwollend. Geradezu angenehm. Zumindest im
Zusammenhang mit Post Rock, der sich mit Black Metal paart.
"The Four Doors of the Mind" ist mittlerweile das vierte Album des
Quartetts und schon der erste Blick auf die Tracklist lässt
vermuten, dass man sich auch hier wieder ausreichend Zeit nehmen
sollte, um alle musikalischen Beiträge zu verstehen. Die
gesprochenen Intros sind zumindest teilweise in englischer Sprache
gehalten und kommen erhaben aus den Boxen. In dieser Atmosphäre geht
es dann auf die erste der vier Türen zu!
Einmal aufgestoßen,
entdeckt man großartige Symbiosen aus Black Metal und Post-Rock mit
einer gehörigen Portion Psychedelic Rock. Seichter Wellengang, der
sich aufbaut und Brecher wachsen lässt, ehe sie an der Felswand
zerschellen. Die Facettenreichhaltigkeit an Instrumenten kennt auf
"The Four Doors of the Mind" fast keine Grenzen. Ganz gleich, ob
beispielsweise Flöte, diverse Akustikgitarren, oder Akkordeon, die
nordische Folklore wird hier perfekt eingefangen.
Die
Abwechselung, die Dynfari auf diesem Silberling bieten, ist ein
gekonntes Wechselspiel zwischen Schwarzmetall, Post-Rock und
Mythologie. Mit jedem Albumdurchlauf wird man auch auf dieser
Scheibe neue Elemente entdecken. Passagen, die vorher nicht
unbedingt präsent waren, neu erhören und wahrscheinlich auch das
eine oder andere "neue" Instrument entdecken.
Fazit:
Wer
die Reise durch die vier Türen des Geistes erst einmal aufgenommen
hat, wird sie unweigerlich durch die Zustände von Schlaf, Vergessen,
Wahnsinn und Tod fortsetzen wollen. Der Melodienreichtum, die
dutzenden Überraschungsmomente und die Ausgewogenheit von "The Four
Doors of the Mind" ist ein ganz großes Plus. Dynfari spannen von der
ersten Sekunde an einen Bogen aus Neugier und Vorfreude. Die Songs
wirken auch bei einer Spiellänge von über sieben, acht Minuten
kurzweilig, im Nu hat man das gesamte Album durchgehört und fragt
sich, wo die Zeit schon wieder geblieben ist. Wahrscheinlich hinter
einer der vier Türen, die man vorher durchschritten hat - das ist
zumindest die einzig zählbare Antwort auf die Frage. Die
ansprechende Artwort ist dann zusätzlich ein Argument für die sehr
gute Bewertung.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Sorgarefni
segi eg þér, 4th Door: Death
01. The Four Doors of the Mind
02. 1st Door: Sleep
03.
Sorgarefni segi eg þér
04. 2nd Door: Forgetting
05. Sorg
06. 3rd Door: Madness
07. Bikarinn
08. 4th Door: Death
Jóhann Örn - Vocals, Guitars
Bragi - Guitars
Hjálmar - Bass
Jón Emil - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Corporation187