Venereal Baptism - Deviant Castigation Liturgy

Band: Venereal Baptism (USA)
Genre: Black Metal
Label: Osmose Productions
Album Titel: Deviant Castigation Liturgy
Spielzeit: 28:55
VÖ: 24.03.2017

Venereal Baptism - Deviant Castigation Liturgy

Wie definiere ich heutzutage Black Metal? Es gibt so viele Strömungen innerhalb dieses Genres, das dies unmöglich erscheint. Oft wird sich damit begnügt, davon zu sprechen, das man das "Trve" (ja, mit v ist richtig true) halt erkennt usw. usf.

Die 2014 gegründeten Venereal Baptism haben auf jeden Fall schon mit der EP "Progenitor Of All Aberrations" (2015) klar gemacht, was Black Metal für sie bedeutet. Und das unterstreichen sie nochmals mit der aktuellen Attacke "Deviant Castigation Liturgy".

Nämlich voll auf die Fresse. Das Album strotzt nur so vor gotteslästerlichen, rasend schnellen Angriffen auf alle Schöngeister dieser Welt. Ab und an wird den Songs eine etwas doomige Note verliehen. Dadurch kommt das Geknüppel sowie das Gekeife bis hin zum hysterischen Überschlagen noch mehr zur Geltung. Besonders geil knallt das beim Track "Command". Zum großen Teil gibt es aber nur zwei Geschwindigkeiten. Schnell und sehr schnell!!! Und das fetzt über die kurze Spielzeit, ohne das es langweilig wird.

Aus meiner Sicht liegt das vor allem an dem Sänger, der nicht verschwurbelt vor sich hinröchelt oder in ultratiefe Gefilde abtaucht, wo es eh egal ist, was da dröhnt. Nein, dieser Sänger keift und geifert sich recht verständlich durch die Tracks, ohne dass dies lasch klingt.

Die Instrumentalfraktion bietet klampfentechnisch schon einiges in Richtung Death Metal an, was zu einer enormen Energie in den Songs führt. Hier sind es vor allem die dissonanten Soli, die stark an alte Morbid Angel erinnern. Wer den Anfang von "...Victorious!" hört, weiß was ich meine. Auch Terrorizer finden in dem brutalen Gedresche sicherlich ihren Niederschlag.

Somit befindet man sich bei Osmose in bester Gesellschaft von Liber Null, Dodsfall und Konsorten. Die Produktion ist fett und ab und an gibt es sogar eine kleine Melodie, wie die flirrenden Gitarren in "A Grand Liberation" beweisen. So etwas macht gutes Songwriting aus.

Fazit:
Balancierend zwischen Death und Black gibt es hier richtig was auf die Ohren. Das Schlagzeug bollert im Snarebereich bei den Blasts zwar sehr maschinell, kann aber technisch voll überzeugen. Die Spielzeit hätte ruhig länger sein dürfen. Guter Brutalohappen für zwischendurch.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: Command

Tracklist

01. Lecherous Immersion Sacrament
02. Centuries of Wrath
03. Impure and Perpetual
04. ...Victorious!
05. The Winds of Nullification
06. Command
07. A Grand Liberation
08. Gothrapemachine
09. Death March of Glory

Lineup

D.H. - Vocals
Adversor - Guitars
Fermentor - Guitars
Prokingu - Bass
Warblast - Drums

Informationen