Black Diamonds - Once Upon A Time

Band: Black Diamonds (CH)
Genre: Hard Rock
Label: AOR Heaven
Album Titel: Once Upon A Time
Spielzeit: 55:11
VÖ: 24.03.17

Black Diamonds - Once Upon A Time

Die Schweiz wird gerne mal untergebuttert, wenn es um gitarrenorientierte Musik geht. Gotthard oder Krokus sind nur zwei Hard Rock Nummern aus dem Land der Berge und Schokolade. Black Diamonds sind dabei auch kein unbeschriebenes Blatt, existiert diese Band doch schon seit 2004 und konnte 2008 mit "First Strike" den ersten Silberling in die Regale stellen. Nun kommt mit "Once Upon A Time" das dritte Langzeitwerk auf den Markt und will uns mit handgemachtem Hard Rock im Stile der 80er Jahre begeistern.

Bevor ich näher auf die Songs eingehe, muss ich anmerken, dass die beiden Bonustracks keinen Einfluss auf die Wertung nehmen, da diese nicht vorlagen. Ebenso nehmen diese Songs auch keinen Einfluss auf die angegebene Spielzeit. Nun aber ran ans Werk!

Eingeläutet wird der Silberling vom unnötigen Intro "Tales Untold". Wie unnötig, das muss der Hörer dann für sich entscheiden. Der Aufbau der Songs ist in der Regel sehr ähnlich. Ein Intro, welches mit einem starken und abwechslungsreichen Riffing oder melodiösem Saitenzupfen loslegt, dann Dynamik mit der Rhythmusgruppe aufbaut, bis der Sänger und Gitarrist Michael Kehl einsteigen und der Song voll aufdreht. Dabei klingen die Jungs wie eine Mischung aus Bon Jovi und Poison. Der Opener "The Ghost And The Shadow" stellt dies unter Beweis, und "Not Going Home" könnte hierbei sogar direkt aus der Feder von den Gute-Laune-Hairsrpayer Poison stammen, was definitiv als Kompliment zu werten ist, was man von dem Bon Jovi-Einschlag leider nicht immer behaupten kann.

In den Balladen wird es dann gerne etwas zu kitschig und klischeebetont. Klar, dies gehört irgendwie zu dieser Epoche dazu, doch wenn eben nicht auch mal mit den Regeln bricht, bleibt man eben nur eine 80er-Kopie, ohne sich selber zu entwickeln. Ausgerechnet der kitschigste Songtitel "This Is A Love Story" entpuppt sich als ein richtig starker Song und als Highlight der Platte. Und das bei einer Laufzeit von fast 7 Minuten! Es macht dabei sehr viel Spaß, den Jungs an den Instrumenten zu lauschen. Die Spielfreude überträgt sich auf den Hörer und hin und wieder werden einige klangliche Experimente gewagt, wie beim Intro von "Vampires Of The Night".

Die Produktion ist grundsolide. Alles ist schön ausgewogen und fein aufeinander abgestimmt. Der Stil der 80er wird soundtechnisch schön eingefangen. Handwerklich können die Jungs ihr Talent zeigen und es macht Spaß, sich die Truppe anzuhören. Sie wirken richtig sympathisch. Einzig der Gesang von Michael Kehl ist meines Erachtens etwas fade. Er hat eine tolle Stimme, doch er wirkt mir für diesen Musikstil viel zu stoisch, oft zu geradlinig. Etwas mehr Power und Mut in der eigenen Stimme hätte dem einen oder anderen Song gut getan. Da helfen leider auch die Dopplungen nicht viel, auch wenn diese dem Ganzen gut Dynamik verleihen.

Fazit:
Diese Platte ist ein rockiger Start in den Frühling. Die paar klischeebehafteten Balladen verzeiht man, da die Jungs ebenfalls ihre andere Seite zeigen. Sympathisches Auftreten, eine gute Produktion und eine starke Spielweise machen dieses Album zu einer Empfehlung für alle, die ein Faible für die 80er-Jahre Hard Rock Ära haben. Abstriche gibt es beim Gesang.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Ghost And The Shadow, Not Going Home, This Is A Love Story

Tracklist

01. Tales Untold
02. The Ghost And The Shadow
03. Love Stick Love
04. Romeo & Juliet
05. Pieces Of A Broken Dream
06. Love, Lies, Loneliness
07. Thrillride
08. Vampires Of The Night
09. Not Going Home
10. Hard To Let Go
11. Years
12. This Is A Love Story
13. Rock N’ Roll Music (Bonus Track)
14. Vampires Of The Night (Piano Version - Bonus)

Lineup

Michael Kehl - Vocals, Guitars
Andreas Rohner - Guitars
Andi Fässler - Bass
Manuel Peng - Drums

Informationen