Paragon - Metalation

Band: Paragon (D)
Genre: Power / Speed Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Metalation
Spielzeit: 50:59
VÖ: 08.11.2024

Paragon - Metalation

Schon Herodot berichtete im alten Ägypten von seinen Sichtungen des Phönix, der sich alle 500 Jahre zeigt, dann verbannt und aus seiner eigenen Asche erneut aufersteht.
Okay, Paragon brauchten jetzt nur 34 Jahre, erstanden aber jüngst beinahe aus der Asche, denn die Zeit nach dem brachialen Vorgänger "Controlled Demolition" war alles andere als gülden, für die Metal Legende aus Hamburg. Durch die Pandemie kamen Bandproben zum neuen Album und auch live Gigs so sehr zum Erliegen, dass es fast das Aus für die Band bedeutet hätte, da es zum Ausstieg einiger Bandmitglieder kam.
Doch Bassist Jan Bünning und Gitarrist Martin Christian übernahmen die Führungsrollen der wieder aufflammenden Federn des erwähnten Feuervogels. Man erhob sich zusammen mit den nun fest im Team integrierten neuen Musikern zu neuer Stärke und als langjähriger Fan (dem sündhaft viele Studiowerke im Regal fehlen) kann ich vorwegnehmen: auch zu alten Qualitäten.

Alles beginnt mit dem herrlich klassischen Paragon Kracher "Fighting The Fire", den man schon als Video genießen konnte und der dem geneigten Fan auch Lust auf mehr macht. Der Sound ist saftig, die Riffs schmelzen alles weg und Andreas Babuschkin hat keinen Deut seiner Stimmgewalt eingebüßt. Das folgende "Slenderman" erinnert dann an schnellere Accept, während das später folgende "The Haunted House" sehr nach besseren Grave Digger klingt. So weit, so bekannt.

Doch manches stach auch heraus und konnte mich derart begeistern, dass mein stählernes Herz jetzt noch eisern pocht.
So liegt mit der großartigen, schwer stampfenden und leicht orientalisch im Riff angehauchten Hymne "Beyond The Horizon" mit seinem Über-Ohrwurm-Faustreck Refrain eine absolute Top-Nummer vor, die fortan zu meinen "All Time Paragon Faves" zählen wird.

Als Kontrast dazu gibt es natürlich auch Schädelspaltende Speed Banger vom Kaliber "MarioNET" und das Remake des 2008 bereits auf dem "Screenslaves" Album erschienenen "Hellgore" oder natürlich heroische Midtempo Heavy Metal Arien, wie der großartige Titeltrack oder die zweite Videoauskopplung "Battalions".
Besonders erfreut hat mich aber die Nummer "My Asylum", denn hier liefern Paragon eine der geilsten, von Kitsch befreiten Powerballaden der letzten Jahre ab. Ich fühlte mich phasenweise an die unterbewertete X-Wild-Nummer "Children Of The Underground" erinnert.
Toller, düsterer Titel mit großartigem Refrain, der mir die dunkle Jahreszeit wohlig veredeln wird.

Fazit:
Manchmal muss man auf die Fresse fallen, um dann umso stärker wieder aufzustehen. So fühlt sich die neue Paragon für mich an.
"Metalation" knüpft für mich an ihre Glanzzeiten der Marke "Steelbound" an und die Band liefert eines ihrer besten Werke seit Beginn der Bandhistorie ab. Fette Riffs, traditioneller Sound, hymnische Refrains, alles, was das Herz aus Stahl begehrt. Also rein in die Kutten, die Nieten poliert und die Leder behandschuhten Fäuste gereckt - it’s Paragon Time!!!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Beyond The Horizon, Metalation, My Asylum

Tracklist

01. Fighting The Fire
02. Slenderman
03. Battalions
04. Beyond The Horizon
05. MarioNET
06. The Haunted House
07. Burn The Whore
08. Metalation
09. My Asylum
10. Hellgore (Bonus Track)

Lineup

Andreas Babuschkin - Vocals
Martin Christian - Guitars, Backing Vocals
Jan Bertram - Guitars, Backing Vocals
Jan Bünning - Bass, Backing Vocals
Jason Wöbcke - Drums, Backing Vocals

Informationen