Freedom - Stay Free
Band: Freedom (S)
Genre: Vintage Rock
Label: Wild Kingdom Records
Album Titel: Stay Free
Spielzeit: 42:09
VÖ: 17.05.2024
Ein breites Grinsen überzog mein Gesicht, als ich die Möglichkeit
bekam, das neue Album der erst 2019 gegründeten schwedischen Band
Freedom zu besprechen. Habe ich doch mehrfach hier geschrieben, dass
ich großer Freund der schwedischen Musikszene bin. Freedom fingen
als reine Live-Band an und erspielten sich zunächst einen guten Ruf
in der schwedischen Club-Szene. Tief in der Rockmusik der 1970er und
1980er verwurzelt, erscheint nach der Veröffentlichung des Debüts im
Jahr 2021, bereits Album Nr. 2, "Stay Free" betitelt. Die Truppe hat
sich dafür um einen neuen Drummer und einen weiteren Gitarristen
verstärkt.
Die musikalischen Wurzeln der Band erweckten bei
mir die Erwartung an Gitarren dominierte, erdige Rockmusik. Und
folgerichtig zieht sich ab Titel Nr.1 eine wunderbar hell gestimmte,
klare Gitarre als roter Faden durch das Werk. Passend hierzu ist der
eher helle, klare Gesang von Lead-Singer und Gitarrist Mange Monroe.
Der neue Gitarrist Matte Gustafsson singt ebenfalls und im Chorus
kommen häufig noch weitere Stimmen hinzu.
Gleichzeitig zünden
die Gitarristen ein wahres Melodie-Feuerwerk. Melodie wird auf "Stay
Free" großgeschrieben. Wenn auch nicht gleichermaßen, so gehen doch
alle zehn Titel gut ins Ohr und setzen sich dort fest. Bei den teils
zurückhaltend gespielten Songs wie "I´m Going To Leave You" zeigt
sich, wie melodisch allein der eher helle Gesang der beiden
Doppel-Funktionäre ist, wenn ich das so ausdrücken kann.
Obwohl mit Gitarren, Bass und Schlagzeug klassisch besetzt, sorgen
Freedom immer mal für Überraschungen. So erklingt im "Freedom Song"
ein Saxofon, das teilweise so richtig schön überdreht gespielt wird.
Dieser Titel wiederholt wie ein Mantra die schöne Textzeile "When
Life Starts Movin Don't be Slow On Your Feet", die unabhängig vom
Song im Gedächtnis bleibt.
Die Lieder sind überwiegend
schnell gehalten, nur der letzte Song "Generation" mit seinem
schleppenden Rhythmus ist langsam gespielt, stellt aber gerade
deswegen den perfekten Albumabschluss und gleichzeitig eines der
Highlights auf dem Album dar. Hier trifft die helle Gesangsstimme
perfekt den klagenden Grundton des Lieds. Auf Effekte verzichtet die
Band weitgehend. Die Songs klingen dadurch alle schön geerdet und
schnörkellos. Hierzu hat auch die gelungene Produktion ihren Beitrag
geleistet, die Musik und Gesang gleich laut gemischt und einen schön
satten Sound geschaffen hat.
Ein wenig Kritik gibt es trotz
des ganzen Lobs am Ende doch noch. Manchmal setzt die Band gegen
Ende der Songs wie bei "Eye Of The Storm" Gitarren-Feedback ein. Das
ist eine kleine Dissonanz im Rahmen der sonst einfach nur schönen
Titel. Und so sehr ich den "Freedom Song" sonst mag, ist er mit
seinem langen Instrumentalstück und der Wiederholung der schon
erwähnten Song-Zeile doch etwas gestreckt. Das zerstört aber nicht
den sehr guten Gesamteindruck des Werks. Es macht immer noch
Riesenspaß, das Album rauf und runter zu hören.
Fazit:
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mit "Stay Free" kommt ein
tolles Werk auf den Markt. Schön, dass sich auch heute noch Bands
gründen, die musikalische Werte hochhalten und bereit sind, die
Ochsentour durch die Clubs auf sich zu nehmen. Wenn als Belohnung
sowohl für die Band selbst als auch für die Fans solche Alben wie
"Stay Free" herauskommen, ist das die Mühe wert. Es würde mich sehr
freuen, wenn Freedom den einmal eingeschlagenen Kurs beibehielten
und nicht auf den musikalischen Zeitgeist aufsprüngen. Die
Kritikpunkte sind eher meinen musikalischen Vorlieben geschuldet.
Keinesfalls sollen sie darüber hinwegtäuschen, dass "Stay Free" ein
starkes Album ist, das sofort neugierig auf das Debüt macht (wenn
man es bisher nicht kennt). Ich spreche eine klare Empfehlung aus!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Tonight, Freedom Song,
Generation
01. Tonight
02. Love Reaktion
03. Eye Of The Storm
04.
I'm Going To Leave You
05. Freedom Song
06. This Is Gonna Hurt
07. Johnny, You're Electric
08. Melanie
09. Gone
10.
Generation
Mange Monroe - Vocals, Guitars
Matte Gustafsson - Guitars,
Vocals
Magnus Lavér - Bass
Ola Göransson - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Udo