Ufomammut - Hidden
Band: Ufomammut (I)
Genre: Doom / Stoner / Psychedelic Rock
Label:
Neurot Recordings
Album Titel: Hidden
Spielzeit: 44:32
VÖ:
17.05.2024
Zum 25. Bandjubiläum, nur ein Jahr nach ihrem letzten Album
"Fenice", veröffentlichen Ufomammut (gespr. wie >>oofomammoot<<),
die italienischen Meister des psychedelischen "Semi-Instrumental"
Doom / Stoner Rock, ihr 11. Studiowerk "Hidden". Zitat: >>Der Titel
HIDDEN spiegelt das Konzept der Präsenz von allem in unserer
Existenz und der Fähigkeit wider, das, was in uns liegt, ans Licht
zu bringen.<<
Wie "Semi" schon andeutet, gibt es auch hier wieder
nur wenige Vocals, denn das Hauptaugenmerk liegt hier, wie immer bei
der Truppe, auf die Kompositionen und auch wenn die Vocals gefühlt
mehr geworden sind, bleiben sie immer noch spärlich.
Wie
gewohnt, kommen die Stücke bei Ufomammut meist extrem rau durch die
Boxen, werden von schweren Riffs geprägt und mit prägnantem Bass
fett gemacht. Das Schlagzeugspiel ist punktgenau, songdienlich und
ein solider Taktgeber.
Die raue Ausrichtung wird manchmal so auf
die Spitze getrieben, dass man das fast schon nicht mehr als rauen,
sondern eher als Raspelsound bezeichnen könnte. Gleich der Opener
"Crookhead" ist ein solcher Song. Das Stück wirkt dabei allerdings
auch sehr überladen, da der raue Sound, die Instrumente sehr
überlagert und sie dadurch schwer auszumachen sind. Dies gehört
anderseits aber auch zu den Trademarks der Band und ist daher nicht
ungewöhnlich. Dieser Song lässt die Detailverliebtheit erkennen, mit
der man beim Songwriting vorgeht. Mit Tempowechsel und Breaks sorgt
man für viel Abwechslung und selbst mit dem Sound, der mal mehr und
mal weniger rau daherkommt, tut man dies. Vor allem in den langen
Stücken, welche über 8 bzw. 10 Minuten Spielzeit aufweisen, bekommt
man einen feinen Spagat zwischen Abwechslung und Monotonie hin.
Natürlich kommen auch die psychedelischen, sphärischen Momente
nicht zu kurz und erzeugen immer wieder einen teilweise mystischen
Touch. Wenn dann auch noch hintergründige Vocals zu vernehmen sind,
wird dies zudem verstärkt, wie z. B. in "Mausoleum". Das
Abschlussstück "Soulost", mit seinen weichen, fast zerbrechlichen
Synths, Effekten und psychedelisch-sphärischen Sound ist wieder so
eines, was dich, wenn du es zulässt, in eine Art Trance versetzen
und in eine andere Welt "beamen" kann. Mit dem, jetzt offiziell
erlaubtem Joint im Mund, wahrscheinlich noch besser (lach).
Bis auf die teilweise sich etwas zu sehr überlagernden Momente ist
das Ganze ausgesprochen stimmig abgemischt und aufgenommen worden.
Der Sound ist absolut passend und verfehlt seine Wirkung beim Hören
nicht. Auch hier gilt wieder; das Album am Stück hören, denn nur so
entfaltet es seine ganze Wirkung.
Fazit:
Zum 25.
Bandjubiläum gibt es mit "Hidden" erneut ein starkes Werk, welches
nahtlos an das letzte Album "Fenice" anschließt und sich noch einmal
intensiver zeigt als dieses. Gerade die langen Kompositionen, welche
man laut Poia "wie ein Gemälde" sehen kann, zeigen eindrucksvoll,
wie "filigran" und detailverliebt man "Krach" verarbeiten und darin
sogar immer einen gewissen Grad an Melodie legen kann. Das Album
wächst mit jedem Durchlauf und schafft es erneut den geneigten Hörer
mit auf eine sphärisch, psychedelische, aber auch dunkle und
intensive Reise mitzunehmen und ihn in eine andere Welt zu
versetzen. Auch wenn es nicht ganz an das letzte Album herankommt,
so ist es für Fans der Band dennoch ein Muss. Alle anderen sollten
daran denken, dass das Werk nicht sofort zündet, sondern erkundet
werden möchte. Wer aber die Geduld hat und sich drauf einlässt, wird
auch dieses Mal mit großer Kunst des Genres belohnt.
Punkte:
8/10
Anspieltipp: alles
01. Crookhead
02. Kismet
03. Spidher
04. Mausoleum
05. Leeched
06. Soulost
Urlo - Bass, Fxs, Synths, Vocals
Poia - Guitars, Fxs
Levre
- Drums, Fxs
Cicco - Soundlord
- Download Review in deutsch
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Autor: Thomas