Warlord - Free Spirit Soar

Band: Warlord (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Free Spirit Soar
Spielzeit: 47:11
VÖ: 10.05.2024

Warlord - Free Spirit Soar

Es ist mir schon fast eine Ehre, mich um das neue Werk dieser Legende des klassischen Heavy Metals kümmern zu dürfen.
Und das, obwohl ich nie so viel Berührung mit der Truppe aus L.A. hatte, denn in der Sammlung steht nur die von Hammerfalls Joacim Cans eingesungene "Rising Out The Ashes" Scheibe und seit wenigen Wochen, dank meiner lieben Frau, das Re-Release zu "Deliver Us".
Das reichte dann auch schon, um mich in die Band zu verlieben, denn vor allem der besagte Re-Release hat mich restlos begeistert.

Kann das neue Material da mithalten? Das ist nun die zu klärende Frage.
Ich beginne mal mit dem neuen Sänger Giles Lavery. Nun ja, nicht ganz neu, denn er sang schon auf dem Live Album von 2015, gibt hier aber seinen Studioeinstand und überzeugt dabei auf absolut allen Ebenen. Seine klare und dabei kraftvolle Stimme verleiht den Songs die nötige, heroische Epik, die einfach wunderbar zu Warlords Stilistik passt. Epischen, höchst melodischen und stets zum Recken der Heldenfaust animierenden Old School Heavy Metal, wie ihn derzeit viele jüngere Bands dankenswerterweise wieder zu spielen versuchen.
Unterstützt wird das Ganze, neben den wunderbaren Twin Lead Gitarrenparts, von tollen Backing Chören und mehrstimmigen Refrains.
Dazu kommt dann Eric Juris Solospiel, welches auch voll überzeugt. Auch Eric ist neu in der Band und schwang den Sechssaiter zuvor bei Crystal Viper.

Der Sound ist auch sehr gelungen, druckvoll und dennoch herrlich klassisch geraten, nie überproduziert oder auf Hochglanz poliert, sondern halt so wie man sich seinen guten alten Heavy Metal einfach wünscht.

Das Material an sich ist durch die Bank dermaßen theatralisch episch geraten, dass ich hier jetzt noch mit Gänsehaut hocke. Meist fett stampfend wie im Remake des Demosongs "Worms of the Earth" oder dem ebenso epischen "The Bell Tolls", gerne aber auch durchaus nach vorn rockend wie beim großartigen Banger "Conqueror" oder dem vielseitigen Titeltrack.

Womit wir auch beim einzigen kleinen Haken sind. Warlord sind bekannt dafür, immer wieder alte Songs zu recyceln. Diesmal haben sie das allerdings angenehm selten getan. Lediglich der erwähnte "Worms of the Earth" und "The Bell Tolls" gab es schon auf der ersten Demo, dort aber nur in instrumentaler Form.
Auch zum Titeltrack gab es wohl eine als Bonus veröffentlichte instrumentale Demo anno 1997. Der Rest sind neu geschriebene Songs, wobei ich anmerken muss, dass mir die beiden Songs "Twin" und "The Watchman" nicht vorlagen, denn dies sind Bonussongs der CD Version, auf die ich mich dann umso mehr freue. Bei dem dermaßen starken anderen Material, kann bei diesen beiden Titeln ja nichts mehr schiefgehen.

Fazit:
Eine Legende, die ihren Status in absoluter Würde aufrechterhält. Das fasst ziemlich gut zusammen, wie dieses Album auf mich wirkte.
Vollgepackt mit heroisch hymnischen Melodien, mit geschwellter Brust vorgetragene Texte und tollen Chören sowie wunderbaren Gitarrenriffs und Harmonien. Für mich ein klarer Anwärter auf das Album des Jahres, denn hier gibt es viel mehr zu entdecken und viel mehr Herz und Seele zu verspüren, als bei anderen "Legenden" und deren neusten Releases. "Free Spirit Soar" ist Epic Heavy Metal in absoluter Königsklasse!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Alles

Tracklist

01. Behold A Pale Horse
02. The Rider
03. Conquerors
04. Worms Of The Earth
05. Free Spirit Soar
06. The Bell Tolls
07. Alarm
08. Revelation XIX

Lineup

Giles Lavery - Vocals
Eric Juris - Guitars
Philip Bynoe - Bass
Jimmy Waldo - Keys
Mark Zonder - Drums

Informationen