Monolith - Horizon

Band: Monolith (D)
Genre: Doom / Psychedelic Rock / Metal
Label: Fuego Records
Album Titel: Horizon
Spielzeit: 42:37
VÖ: 26.04.2024

Monolith - Horizon

Das dritte Album der Bremer Doom-Rocker Monolith steht Ende April in den Startlöchern. "Horizon" nennt sich das Werk, was ein Konzeptalbum ist, welches sich um die "Franklin - Expedition" dreht. >>Die letzte Forschungsreise des Polarforschers John Franklin Mitte des 19. Jahrhunderts, die tragisch mit dem Tod aller Teilnehmer in der Arktis endete. Die Texte nehmen frei assoziiert Bezug zu den existenziellen Erfahrungen der Reisenden. Deren Abenteuerlust, aber auch dem Dahinsiechen, dem Leid, der Hoffnung doch noch der Eiswüste zu entkommen und der finalen Resignation, sich dem Schicksal zu ergeben, was der Titeltrack des Albums zum Ausdruck bringt.<< (Zitat Infosheet)

Genauso endlos, wie der Horizont der thematisierten Expedition erschienen sein muss, so endlos scheint auch der musikalische Horizont des norddeutschen Trios zu sein.
Dass die Band musikalisch in den Siebzigern zu Hause ist, ist unüberhörbar. Aber auf dem Album gibt es nicht nur klassischen 70er-Doom-Rock, nein, die Jungs verfeinern die Musik, wo immer sie können und greifen weiträumig um sich. So gibt es, neben der doomige Schwere, immer wieder raue Stoner-Riffs, die auch gelegentlich einen schönen Southern Rock Charme versprühen. Der Bass verleiht dem Ganzen ordentlich Tiefe und gemeinsam mit den Drums auch mächtig Wumms. Manche Parts strahlen im Kontext der psychedelischen Note eine fast bedrohliche Atmosphäre aus. Ralfs Gesang ist für den "Ersthörer" zwar gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr markant und dadurch ein Markenzeichen und Wiedererkennungsmerkmal der Band. In "Be Slow Or Be Dead", mit seinem Sabbath-Touch, erinnert er gar ein wenig an Ozzy.

Das Album hat einen schönen erdigen Sound, was nicht zuletzt dem Umstand zuschulden ist, dass, bis auf Gesang und Soli, alles live im Studio eingespielt wurde. Diese Form der Aufnahme lässt gerade die raue Stoner-Note schön zur Geltung kommen und macht das Ganze sehr authentisch. Leider überlagern sich dabei die Instrumente gelegentlich, was es ein wenige erschwert, manche Feinheit zu entdecken. Dies geschieht im Albumabschluss und Titelgeber "Horizon" zum Glück nicht. Diese Doom-Ballade kommt deshalb auch vollkommen stimmig daher und trägt im Übrigen, genau wie schon "Be Slow Or Be Dead", eine feine Black Sabbath Note in sich. Definitiv ein Highlight der Platte.

Fazit:
Monolith setzen auf "Horizon" die Geschichte der "Franklin-Expedition" ziemlich stimmig um. Die Musik vermag die Stimmungen, wie Hoffnung, Resignation und Verzweiflung gut zu vermitteln und hätte durchaus in einer der Verfilmungen Verwendung finden können. Die beängstigende Atmosphäre, wie sie die Black Metaller von Antrisch im letzten Jahr mit demselben Thema auf "Expedition II: Die Passage" erzeugt haben, bekommen die Bremer aber nicht ganz hin. Nichtsdestotrotz ist "Horizon" ein wirklich gutes Doom-Rock/Metal Album mit feinen Arrangements, welches ein abwechslungsreiches, intensives Klangerlebnis beschert, an dem Freunde des Genres Gefallen finden werden.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Be Slow Or Be Dead, Midnight Sun, Horizon

Tracklist

01. Neptunes Daughter
02. Disease
03. Be Slow Or Be Dead
04. Stuck In The Ice
05. Midnight Sun
06. Long Way Back
07. Horizon

Lineup

Ralf Brummerloh - Vocals, Bass
Ron Osenbrück - Guitars
André Dittmann - Drums, backing Vocals

Informationen