Ivory Tower - Heavy Rain

Band: Ivory Tower (D)
Genre: Power / Progressive Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Heavy Rain
Spielzeit: 58:19
VÖ: 29.03.2024

Ivory Tower - Heavy Rain

Eine progressive Power Metal Band aus meiner Nachbarstadt Kiel liefert mit neuem Frontmann ihr nun sechstes Studiowerk ab und ich hab die Ehre, meinen Senf dazu raus zu drücken.
Vorab: Ich war nie ein großer Freund allzu progressiver Klänge, doch es gab und gibt immer wieder mal Ausnahmen der bekannten Regel. Glücklicherweise fallen Ivory Tower für mich größtenteils in diesen Ausnahmebereich. Denn der progressive Anteil hielt sich dann doch in überschaubaren Grenzen und verlangte nicht von mir, Mathematik zu studieren (igitt) oder jeden Song "drölfzig" mal zu hören, bevor man einen Zugang findet.

Das durchweg druckvoll und satt produzierte Material bietet ausreichend melodiöse Eingängigkeit an, um mich durchweg bei guter Laune zu halten. Dies liegt vor allem an den stimmigen Refrains der meisten Titel, und dem durchweg grandiosen Solospiel von Ex Ritual Steel Klampfer Sven Böge. Dazu kommt dann natürlich die Stimme des neuen Frontmannes Francis Soto, der zwar nicht mehr die cleane Stimme seiner Vorgänger hat, aber dennoch auch mit kraftvollerem Organ die neuen Songs gut trägt.

Das Songmaterial pendelt dann stets zwischen gut groovendem Midtempo und schnelleren Parts. So höre man zum Beispiel den hymnischen Banger "Holy War" im Kontrast zum gelungenen Stampfer "Never", der für mich einen kleinen Höhepunkt darstellt und sogar zum mit-trällern animiert.

Wie simpel und dennoch eingängig ein Refrain im Progressive Power Metal sein kann, zeigt zudem eine Nummer wie "Heavy Ride", die ihrem Titel alle Ehre macht. Das erneut hymnischer gehaltene "Monster" bietet dann den gelungensten Solopart, bei dem die Luftgitarre spontan ausgepackt wird.

Hingegen kritischer wirkten auf mich die etwas sperrigeren Momente. So halte ich es für unvorteilhaft, den irgendwie am schwersten zugänglichsten Titel "60 Seconds" als Video auszukoppeln, da der Rest des Albums wirklich eingängiger und somit auch mitreißender ist. Lediglich die Nummer "Recover" erfordert wohl mehrere Anläufe.

Fazit:
Immer wenn irgendwo "progressive" draus steht, wird es bei mir schwierig, jedoch haben es Ivory Tower mit ausreichend harmonischen Melodien und Refrains geschafft, dass ich mir den neuen Rundling ins Regal stellen werde.
Wer also Bands wie Vanden Plas, Tad Morose oder Royal Hunt mag und mit dem neuen, kraftvolleren Sänger klarkommt, der liegt hier richtig und sollte definitiv ein Ohr riskieren.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Holy War, Never, Heavy Ride

Tracklist

01. Black Rain
02. Holy War
03. Never
04. The Destination
05. 60 Seconds
06. Heavy Ride
07. Recover
08. Monster
09. Voices
10. The Tear

Lineup

Lord Francis Soto - Vocals
Sven Böge - Guitars
Björn Bombach - Bass
Frankey Fasold - Keys
Thorsten Thrunke - Drums

Informationen