Magnum - Here Comes The Rain
Band: Magnum (GB)
Genre: Hard Rock
Label: Steamhammer / SPV
Album Titel: Here Comes The Rain
Spielzeit: 50:16
VÖ: 12.01.2024
Die Bombast Classic Rocker aus Birmingham versorgen die Musikwelt
nun seit satten 51 Jahren mit hochwertiger Rockmusik und sind mir
daher auch seit der Schulzeit ein Begriff. Das 19. Album nun vor und
nach dem Genuss dieses Werkes darf sich der geneigte Fan gemütlich
zurücklehnen und sich bewusst sein: In Zeiten, in denen manche Band
versucht sich teils auf den Kopf zu stellen, um noch wen hinterm
Ofer hervorzulocken, andere Bands sich "moderneren" Elementen
anbiedern, um das junge Publikum zu erreichen und manche Truppe
krampfhaft versucht, an alte Glanzzeiten anzuknüpfen, dabei aber
scheitert, da ist es schön, wenn man Konstanten wie Magnum hat.
Auch wenn die Stilistik anders liegt, verhält es sich hier
ähnliche wie mit AC/DC, Accept oder Running Wild, man kann nie
falschliegen, denn der Linie wird stets treu geblieben. So auch
hier.
Gut, auf manchem der letzten Werke verlor sich die Band in
einige "Filler-Elemente", was die Arrangements anging und büßte ein
wenig an Eingängigkeit ein, doch dies macht "Here Comes The Rain"
wieder vollends wett. Der eingängige Opener "Run Into The Shadows"
punktet direkt als Volltreffer, bleibt absolut im Ohr und animiert
zum unterschwelligen Mit-trällern.
Dieser Effekt zieht sich
eigentlich durch das ganze Album, wobei meist im Midtempo
majestätisch und bombastisch auf hohem Niveau gerockt wird. Stücke
wie die Halbballade "Some Kind Of Treachery", der reinrassige
Schmachtfetzen "The Day He Lied" oder das noch ruhigere, weil nur
auf Keyboard und Gesang bauende "Broken City", stehen im Kontext zu
straighten Rockern wie der Video Auskopplung "Blue Tango", dem
düsteren Titeltrack oder dem mit Bläsern angereicherten "The Seventh
Darkness". Letzterem wird sogar ein Saxophon-Solo spendiert.
Überraschend fand ich allerdings, dass bei allem Einsatz von
knarzenden Rock-Gitarren im Duell mit satten Keyboards erst in Song
Nummer 5, dem erwähnten "Blue Tango", ein richtiges Solo ertönte.
Dies fiel mir aber erst nach mehrmaligem Hören des Albums wirklich
auf, da die Musik so angenehm umgesetzt ist, dass man auch ohne
"Gitarrengott-Klampferei" seine Freude hat.
Fazit:
Das
neue Magnum Album ist eine sichere Bank für Fans, bietet genau das,
was man sich wünscht und sämtliche Mitglieder der Band liefern ab,
was sie können. Frontmann Bob Catleys unverkennbare Stimme hat
nichts von ihrem Glanz eingebüßt und passt perfekt zum AOR
schwangeren Classicrock, den man hier vorfindet. Manch jüngerer
Musikfan wird das Ganze vielleicht als "Alt Herren Rock" abtun, denn
hier wird bestimmt das Rad nicht neu erfunden. Doch Magnum weiß
zumindest, wie man das Rad gut dreht und die Fanbase wird es ihnen
danken.
Ich war erstklassig unterhalten und so startet für mich
das Jahr mit einem Knaller einer Rocklegende.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Run Into The Shadows, Here Comes The Rain, Blue
Tango
01. Run Into The Shadows
02. Here Comes The Rain
03. Some
Kind Of Treachery
04. After The Silence
05. Blue Tango
06.
The Day He Lied
07. The Seventh Darkness
08. Broken City
09. I Wanna Live
10. Borderline
Bob Catley - Vocals
Tony Clarkin - Guitars
Dennis Ward -
Bass
Rick Benton - Keyboards
Lee Morris - Drums
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Autor: Slaine