Crust - Dissolution
Band: Crust (RUS)
Genre: Post Black Metal
Label: Avantgarde Music
Albumtitel: Dissolution
Spielzeit: 44:00
VÖ: 15.12.2023
Als ich das Cover von "Dissolution" sah, musste ich sofort
zugreifen. Ich dachte mir nur; wenn sich die Scheibe so anhört, wird
es gut, denn so sieht für mich guter Black Metal aus. Verantwortlich
für dieses visuelle Highlight ist Crust aus Russland, welche mit
"Dissolution" bereits ihr fünftes full-length Album in die
Plattenläden bringen. Ob die Klänge dem Cover gerecht werden, gilt
es nun genauer unter die Lupe zu nehmen.
"The Colour Of Void"
eröffnet den Silberling. Dieser ist mehr ein Intro als ein
vollständiger Song. Ruhig und kühl ist die Atmosphäre. Ein zugiger
Wind pfeift in Begleitung der dröhnenden Gitarren durch die Nacht.
Immer ganz nett, solche Sequenzen. Das Album hätte allerdings auch
gut ohne Intro funktioniert, da "He Caries The Fog" in seinen
Anfängen genau das gleiche Konzept verfolgt. Nach einiger Zeit geht
es dann aber doch richtig los. Eindringend, basslastig empfangen die
schweren Gitarrenriffs den Hörer. Crust selbst beschreiben ihren
Stil auch als Blackend-Doom-Sludge. Das würde ich auch so
unterschreiben, da der gesamte Stil doch sehr schwer und düster ist.
Auch in puncto Geschwindigkeit kann man bei "Dissolution" eher von
gemäßigtem Tempo sprechen.
Im Grunde ist das Gerüst der Songs
immer klar erkennbar und ähnlich. Ruhig und dezent beginnen die
meisten Songs, entladen sich dann etwas, um in den Parts dazwischen
wieder in ruhigeres Fahrwasser abzudriften. Große Experimente
bleiben dann leider doch aus.
Neben den schweren,
schrubbenden Rhythmusgitarren präsentiert das Dreiergespann dem
Hörer auch eine Vielzahl an kürzeren Lead-Gitarrenriffs. Diese
wurden wirklich gut in das Gesamtwerk eingeflochten und verkörpern
die spielerische Seite der Lieder. Die Schießbude sticht vorwiegend
durch den doch sehr regelmäßigen Einsatz der Kessel heraus.
Ansonsten wurde das Schlagwerk relativ flach und metallen gehalten.
Zumindest beim Hören über meine Kopfhörer, die ich für die Reviews
benutze. Über eine große Anlage bei entsprechender Lautstärke
verwäscht sich das Ganze etwas und die blecherne Akustik nimmt etwas
ab.
Der sehr harsche Gesang passt gut in das Gesamtkonzept.
Rotzig keift Artur Filenko durch die tief zerklüftete
Klanglandschaft. In "Morrigan" beispielsweise präsentiert das Trio
hingegen auch mal etwas klaren Sprechgesang. Dieser passt wirklich
gut in das düstere Grab der doomig heulenden Gitarren des Songs.
Davon hätte ich mir beispielsweise mehr vorstellen können.
Fazit:
Unterm Strich haben Crust mit "Dissolution" eine solide,
sehr bodenständige Scheibe produziert. Große Überraschungen bleiben
zwar aus, die basslastigen Gitarrenriffs und die spielerische Seite
der Lead-Gitarren machen dennoch Freude beim Zuhören. Von der
Abmischung hätte dem Schlagwerk sicherlich noch mehr Volumen
gutgetan, um die tiefen, wütenden Gitarren noch besser zu
untermalen. Wer auf Doom-lastigen Black Metal steht, sollte hier mal
reinhören.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: I Serve You And
Oblivion, Morrigan
01. The Colour Of Void
02. He Caries The Fog
03. I Serve
You And Oblivion
04. Graves Await
05. God Mades Some Hearts Of
Stone
06. Captivi Infernis
07. The Maniac King
08. Morrigan
09. Blazing The Trail In The Land Of Suffering
Artur Filenko - Vocals, Bass
Vlad Tatarsky - Guitars
Roman
Romanov - Drums
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Yannick