Starchild - Magic Well
Band: Starchild (D)
Genre: Power Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Magic Well
Spielzeit: 47:20
VÖ: 08.12.2023
Starchild gründeten sich erst 2014, bringen aber im Dezember
bereits ihr viertes Album auf den Markt. Man sieht sich immer
zweimal; war mein erster Gedanke, als ich mich damit beschäftigt
habe; war doch der Vorgänger aus dem Jahr 2022 auch Gegenstand einer
Review von mir. Auch wenn Michael Ehré nicht mehr zur Stammbesetzung
gehört, so hat er noch mal als Gastmusiker die Stöcke in die Hand
genommen. Mittlerweile hat man aber mit Andreas Schütte wieder einen
festen Drummer an Bord.
Zwölf Titel bringt "Magic Well" mit,
elf davon eher Vollgas-Stücke, aber auch eine Ballade. Sämtliche
Songs haben eine recht kurze Spielzeit. Davon sollte man sich aber
nicht täuschen lassen, denn bereits der Opener "War Isn't Over Yet"
macht keine Gefangenen und beinhaltet alle Starchild Elemente.
Galoppierende Drums erzeugen richtig Dampf, das sehr präsente
Keyboard sorgt für viel Melodie und verstärkt so den ebenfalls sehr
melodiösen, kraftvollen Gesang von Bandgründer Sandro Giampietro,
welcher im Refrain immer mal durch weitere Stimmen verstärkt wird.
Sehr clever verarbeiten Starchild Breaks in den Songs und statt nur
die Instrumente zurückzufahren und das Tempo herauszunehmen, bekommt
auch das Keyboard Gelegenheit für kurze Solo-Einlagen. Ein Beispiel
hierfür ist "Castles In The Sky".
Die Band hat viel
Kreativität beim Aufbau der Titel bewiesen, auch wenn es manchmal
etwas dauert, bis ein Song richtig losgeht. So startet
"Westernworld" mit einem Keyboard-Intro und stellt mit seinem
spartanischen Rhythmus und reduzierten Strophen-Passagen eine
interessante Abwechslung zu den vorherigen Stücken dar. Im Refrain
kommen dann die Keyboards hinzu und machen das Lied richtig episch,
auch wenn es sich am Ende etwas im Instrumentalteil verliert.
Trotzdem ist dieser Track für mich das Highlight des Albums. Effekte
kommen nur ab und zum Einsatz. "At The End Of The Rainbow" etwa
beginnt mit einem "heulendem" Intro oder "The Dragon Rises Up Again"
mit Schritten und einem unheimlichen Knurren. Diese Effekte
überlagern allerdings nicht den einzelnen Song.
Die
Produktion betont zwar den Gesang, die restliche Band verschwindet
dahinter jedoch nicht. Nur das Schlagzeug hätte ich mir einen Tacken
deutlicher gewünscht, da es teilweise leicht dumpf klingt. Unter dem
Strich geht aber bei der Produktion alles in Ordnung.
Die
eingangs dargestellte recht kurze Spieldauer der einzelnen Songs
führt dann zu einem der Kritikpunkte bei "Magic Well". Gegen Ende
der Songs wird recht häufig der Refrain wiederholt, was die Stücke
selbst bei nur kurzer Spieldauer von etwas über drei Minuten
gestreckt wirken lässt. Sämtliche Titel tragen viel Melodie in sich,
was sie eingängig macht. Bei mir bleibt die erste Hälfte des Albums
allerdings mehr im Gehör als die zweite, wobei das keinesfalls
bedeutet, dass diese schlechter ist. Sehr schön ist nämlich, dass
die Titel, wenn auch nicht alle auf gleichem Niveau, immer
unterschiedlich klingen, was für Abwechslung auf der Scheibe sorgt.
Fazit:
"Magic Well" überzeugt auf weiten Strecken. Eine große
Stärke des Werks ist der hohe Melodiegehalt der Songs. Mit dem
Bandgründer verfügen Starchild über einen Sänger mit einer
kraftvollen, melodiösen Stimme, welche die Songs dominiert. Die
immer für Überraschungen sorgenden Keyboards geben den Songs häufig
einen gewissen Kick. Ein paar mehr Songs wie "War Isn't Over Yet"
oder "Westernworld" wären aber schön gewesen. Starchild bleiben
ihrem Ansatz treu und kombinieren schöne Melodien mit druckvoller
Musik. Es wird sich gleich zu Hause fühlen, wer Bands wie
Stratovarius mag.
Punkte: 7,5/10
Anspieltipp: War
Isn't Over Yet, Westernworld, Cyberpunk
01. War Isn't Over Yet
02. Castles In The Sky
03.
Westernworld
04. Magic Well
05. Violent Violin
06. At The
End Of The Rainbow
07. Letters Of Life
08. The Dragon Rises Up
Again
09. I've Lost A Friend
10. The Golden Train
11.
Cyberpunk
12. Later You'll Know
Sandro Giampietro - Vocals, Guitars
Tom Nendza - Bass
Andi
Pique - Keyboards
- Download Review in deutsch
Autor: Udo