Sadism - Obscurans

Band: Sadism (RCH)
Gene: Death / Thrash Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Obscurans
Spielzeit: 47:31
VÖ: 24.11.2023

Sadism - Obscurans

Die seit 1988 aktiven Death-Thrasher Sadism, avancierten damals ziemlich schnell zu den wichtigsten Bands der einheimischen härteren Metal-Szene und zählen bis heute zu einer der meistgenannten Bands, wenn es um die Einflüsse des extremen südamerikanischen Metals geht. Mit "Obscurans" veröffentlichen die Chilenen nun ihr zehntes Studioalbum und zeigen der geneigten Hörerschaft, dass man trotz der vielen Jahre zwischen ersten Inerscheinungtreten und heute, nichts an Intensität und Durchschlagskraft verloren hat. Auch fast 34 Jahre nach Erscheinen der ersten Demo thrashen die Jungs ihre Death Metal Salven nur so runter und "terrorisieren" dein Wohnzimmer mit Hass, menschlichen Ängsten und mentalem Verfall.

Ich habe mir mal ältere Scheiben bis zum ersten Album "Tribulated Bells" ('92) hinzugezogen, was mir schön die Entwicklung der Band aufgezeigt hat. Dabei wurde mir Wiedereinmal bewusst, dass es immer wieder Bands gibt, die sich weiterentwickeln, ohne ihre Wurzeln zu verlieren, auch wenn man mit den letzten Outputs etwas experimentierfreudiger schien. Im Falle von Sadism heißt dies aber nicht, dass man immer das Gleiche abliefert und es nur moderner verpackt. Nein, Sadism erfinden ihren Death-Thrash auch nicht neu, sondern klingen von der ersten bis zur letzten Note immer nach Sadism. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass Vocalist (Ricardo) und Drummer (Juan Pablo) seit der ersten Stunde dabei sind und entsprechend die Handschrift der Musik darstellen. Die Weiterentwicklung stellt sich eher in Form von ausgefeiltem Songwriting und der damit einhergehenden Variabilität in der Musik dar. Dass auch die Produktion ihren Beitrag dazu leistet, macht sich besonders bemerkbar, wenn man die frühen Outputs mit dem neuen Werk vergleicht.

"Obscurans", kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "verdecken". Das Album weiß mit thrashigen Death Metal Riffs, kräftigen Growls, einem Schlagzeug, welches von fettem Groove bis zu Blastbeats alles aufzufahren in der Lage ist, und einem amtlichen Bass zu überzeugen. Letzterer macht die Musik richtig fett, was den dunklen Anstrich des Albums schön betont. Kurze, knackige Tempowechsel, Breaks und Dissonanzen, oder auch mal ein kurzes Intro am Songanfang, tragen zur Kurzweil bei und die Soli in den Stücken setzten immer wieder feine Akzente.
Verschnaufpausen lässt das Album nicht zu, sondern drückt dich von Beginn an in den Sessel. Wenn du dann doch mal ein paar Sekunden bekommst, wie zu Beginn von "Ars Goetia", schiebt dich selbiger dann aber wieder fett und gnadenlos zurück. Diese Nummer weiß dich mit ihrem Groove regelrecht zu fesseln.

Fazit:
Das neue Album führt den Hörer zurück zu den Wurzeln der Chilenen. So nah an der Brutalität und Rohheit ihres Debüts "Tribulated Bells" waren Sadism mit keinem anderen Album ihrer jüngeren Geschichte. Durch den modernen Anstrich kommen die blasphemische, hasserfüllte Atmosphäre und die sich auftuenden dunklen, wahnsinnigen Abgründe noch besser zu Geltung, was dieses Album zu einem fetten und finsteren Brocken macht.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: On Your Knees, Diabolution, Ars Goetia

Tracklist

01. Exsanguination
02. On Your Knees
03. Diabolution
04. Lower Astral Entities
05. Because We Are Rotten To The Core
06. Freewill Archangels
07. Ars Goetia
08. The Void Devourer
09. Parousia
10. Made Of Sulfur
11. Nyctophile (CD Bonustrack)
12. When The Christians Lie (CD Bonustrack)

Lineup

Ricardo Roberts - Vocals
Gabriel Hidalgo - Guitars
Juan Eduardo Moore - Bass
Juan Pablo Donoso - Drums

Informationen