Aeternus - Philosopher

Band: Aeternus (N)
Gene: Dark Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: Philosopher
Spielzeit: 38:10
VÖ: 17.11.2023

Aeternus - Philosopher

Bereits seit 1993 aktiv, haben wir es bei Aeternus mit einer der Bands aus Norwegen zu tun, welche zwar nicht zu den "kennt-jeder-Bands", aber dennoch zu den Urgesteinen der Szene zu zählen sind. Auch wenn einzig Ares vom ersten Tag an am Start ist, hat man in den vergangenen 30 Jahren regelmäßig die Fans mit neuem Stoff versorgt und somit den Namen Aeternus fest in der Szene verankert. Zumindest bei den Black Metallern, die den Untergrund mit auf ihrer Fahne stehen haben, sollte dies so sein.

"Philospher" ist bereits das neunte Album der Bergener und erlaubt dem geneigten Hörer siebenmal, dem Philosophen zu lauschen. Dabei wird natürlich über Tod und Teufel, über das Böse oder das Gift philosophiert, aber auch unterschwellige Kritik in Richtung Gesellschaft geschickt. Die Songs lassen dem Zuhörer dabei auch einen gewissen Interpretationsspielraum.

Die 38 Minuten ziehen sich deutlicher in die Länge, als man vermuten könnte. Nicht, dass das Ganze mehr oder weniger zäh daherkommt. Im Gegenteil, der Dark Metal, zu dem sich die Spielweise der Band mittlerweile entwickelt hat, kommt ziemlich eingängig und melodiös daher. Dabei verliert er aber nur selten seine dunkle Färbung oder fängt gar an "beschwingt" zu klingen. Die harten, schweren, meist sägenden Riffs kommen auf tiefer gestimmten Gitarren daher und erzeugen mit ihrem rauen Klang eine bedrohliche Atmosphäre. Die Melodielinien verleihen dem Ganzen immer wieder eine gewisse Eingängigkeit und das variable Drumming, was in sämtlichen Geschwindigkeiten glänzen kann und die Songs kräftig anschiebt, weiß auch amtlich zu grooven. Nicht zuletzt der präsente Bass und die dunklen, kehligen Shouts und Growls legen einen dunklen Mantel um die Musik.
Die Soli bringen dann immer mal Licht ins Dunkel, lassen aber nicht zu viel davon durch, sodass auch ein bestimmter Grad an Kälte erhalten bleibt. In "Void Of Venom", welches durch Facettenvielfalt glänzt, gibt es sogar einen Part, der melancholische Züge aufweist.

Zur Abwechslung tragen hier nicht nur Tempowechsel, Breaks und Soli bei, sondern auch wohldosierte Dissonanzen oder kleine ruhige Instrumentalpassagen. Der gute Mix und eine ausgewogene Produktion, welche das Ganze schön rau und absolut passend in Szene zu setzen vermag, runden die Platte ab und bekräftigen den guten Gesamteindruck.

Fazit:
Die Norwegen setzen ihren "Philosophen“ gekonnt in Szene und holen damit ihre Hörerschaft definitiv ab. Geschicktes Songwriting lässt die 38 Minuten länger erscheinen, als sie sind, ohne der Musik die Kurzweiligkeit zu nehmen. Vor allem das Drumming und die kräftigen dunklen Riffs, welche das Grundgerüst der Songs bilden, wissen hier starke Akzente zu setzen. Wem Black Metal zu finster ist und Death Metal zu fies, der ist bei Aeternus genau richtig. Denn wie fast immer findet man bei ihnen genau das, was dazwischenliegt, aber dennoch (fast) alle Markenzeichen beider Genres in sich trägt.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Existentialist Hunter, Void Of Venom, Carving the Pristine Anomie

Tracklist

01. Existentialist Hunter
02. World Bleak Nepotism
03. The Intentionality of Unitigated Evil
04. Void of Venom
05. Wresting Worm
06. The Luciferian Architect
07. Carving the Pristine Anomie

Lineup

Ares - Vocals, Guitars
Gorm - Guitars
Eld - Bass
Phobos - Drums

Informationen