Amplifire - Bloodbath Revolution
Band: Amplifire (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Self-Release
Album Titel: Bloodbath Revolution
Spielzeit: 40:58
VÖ: 27.10.2023

Zum besseren Verständnis meiner Bewertung, eine kurze Episode der
Vergangenheit: Ich erinnere mich noch gut an die Jahre, als ich auf
Flohmärkten oder unserem ortsansässigen Fischmarkt ganz klassische
Bands "entdeckte". Man stöbert zwischen abgegrabbelten Hüllen umher
und als Orientierung dienen Bandlogogs und Covermotive sowie die
einzelnen Songtitel, mit entsprechenden (wie man heute wohl sagt)
"Triggerworten". So bekam man erste Berührung mit Bands wie High
Tension, Renegade oder Stormwitch.
An diese Zeiten fühlte ich
mich spontan erinnert, als ich die ersten Klänge der mir bis dato
komplett unbekannten Karlsruher Truppe "Amplifire" hörte, denn der
Infotext zum vorliegenden Werk hält ausnahmsweise mal sehr gut, was
er verspricht. Man kann die benannten Bands auch teils zum Vergleich
heranziehen oder eben Größen wie Judas Priest und Co.
Mit
"Bloodbath Revolution" legen die Jungs bereits ihr fünftes
Scheibchen vor und wenn die älteren Werke genauso gediegenen Heavy
Metal anbieten, gibt es dringend alte Hausaufgaben für mich
nachzuholen. Der Sound ist herrlich klassisch ausgerichtet, drückt
aber dennoch transparent und fett auf die Ohrmuscheln. Traditionell
im Mid-Tempo gehalten, begeistert mich der Opener "The Abott in
Black" vor allem mit seiner Eingängigkeit, dem mehrstimmigen Refrain
und besonders mit der Stimme des Frontmannes, der mich sofort an
Heavy Load und Diamond Head denken ließ. Dazu ein sauber gespieltes
und gut getimtes Solospiel und die Lust auf "Mehr" ist entflammt.
Bei "Heavy Metal Dynamite" könnte man jetzt einen Nackenbrecher
erwarten, bekommt aber einen weiteren Stampfer, der auch Axxis gut
zu Gesicht stünde, vor allem was das Riff und die Hooks im Refrain
betrifft. Das folgende "Geronimo" mit seinen "Heyo"-Chören hingegen
hätte wunderbar auf das unterbewertete "Dogs of War"-Album von Saxon
gepasst und ich muss mich zusammenreißen, jetzt nicht jedem
einzelnen Song zu huldigen.
Nur noch so viel: Mit Rockern wie
den grandiosen "Wild Days Of Thunder" und "Inferno" gibt es auch ein
paar etwas schnellere Tracks, der Rest ist aber eher in gemäßigtem
Tempo vorgetragen, was ich persönlich sehr mag. Lediglich den
Vergleich mit "alten Metallica" kann ich nur in Ansätzen im längsten
Track "Macbeth" erahnen, der sich dann auch am vielschichtigsten
gestaltet.
Fazit:
Wer seinen Old-School Heavy Metal
geradlinig, eingängig und mitreißend mag, kommt am neuen
Amplifire-Werk nicht vorbei. Das Album bleibt nicht nur sofort im
Ohr hängen, es lässt einen auch mit diesem gewissen Gefühl zurück.
Dieses angenehme Kribbeln das einen gezielt dazu verleitet, sobald
sich die Gelegenheit ergibt, das Ding komplett noch mal zu hören.
Für mich eine absolute Vollbedienung.
Punkte: 10/10
Anspieltipp: Heavy Metal Dynamite, Geronimo, Wild Days of Thunder
01. The Abott In Black
02. Heavy Metal Dynamite
03.
Geronimo
04. Wild Days Of Thunder
05. Giants In The Sky
06.
Macbeth
07. Inferno
08. Last Man Standing
09. Bloodbath
Revolution
Simon Axe - Vocals
Stefan Kunz - Guitars
Björn Walter
- Bass, Vocals
Günter Jäger - Schlagzeug
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine