Malokarpatan - Vertumnus Caesar

Band: Malokarpatan (SK)
Genre: Heavy / Black Metal
Label: Invictus Productions
Album Titel: Vertumnus Caesar
Spielzeit: 46:08
VÖ: 27.10.2023

Malokarpatan - Vertumnus Caesar

Malokarpatan aus der Slowakai waren mir bisher kein Begriff. Heavy-Metal mit ner schwarzmetallernen Note hört sich für mich jedoch sehr gut an, sodass ich gleich zugreifen musste. Wenn düstere Klänge auf klare Riffs und mitreißende Refrains stoßen, kann da schon ordentlich was bei rauskommen.

Mit einer malerischen Stimmung eröffnet das Quartett den Langspieler. Zugegebenermaßen ist es wieder eines der Intros, bei denen ich nicht so ganz den Kontext zum Album herstellen kann. Viel mehr steht es irgendwie für sich allein!? Im Anschluss gibt’s dann aber keinen Halt mehr. Die Kompositionen empfinde ich durch die Bank weg wirklich gut gelungen. Ich habe das Album erstmal einige Male als Hintergrundmusik während der Arbeit gehört, bevor ich mich im heimischen Wohnzimmer etwas intensiver mit beschäftigte. Es wirkt wie aus einem Guss, sodass sich die Scheibe wie ein langes Lied gut durchhören lässt. Dennoch haben die einzelnen Tracks einen eigenen Charakter.

Anhand von "Kocár postupuje temnomodrými dálavami na juhozápad", also dem 2. Track des Albums, möchte ich den Aufbau schildern. Zunächst etwas ruhiger, steigen sofort die Gitarren ein, um eine astreine Heavy-Metal-Front runterzuspielen. Je länger der Song wird desto düsterer wird er. Keifend-rotziger Sprechgesang, mal mehr gesungen, mal mehr gesprochen, legt sich in die Noten und wird immer wieder von verschnörkelten Riffs abgelöst. Schon fast am Zenit der Düsternis angekommen, wird plötzlich eine Pause eingelegt, in der bis auf "spoken Words" und die Klänge des Keyboards nichts mehr im Raum stehen. So eine Reise macht eigentlich jedes Lied, nur jedes auf seine eigene Weise.

Riffs und Soli sind wirklich gut umgesetzt worden. Nicht nur am Sechssaiter selbst, auch im Songwriting wissen die Jungs, wie es funktioniert. Die Spanne von hohen, fast schon pfeifenden Stafetten bis hin zu schruppenden Hintergrundhighlights ist da für jeden etwas dabei. Der Tieftöner ist auch präsent und fundamentiert das Bauwerk an Songs.

Auch chorale Bestandteile wurden immer mal wieder in die Songs integriert. Das führt auch dazu, dass nie Langeweile aufkommt. Neben den üblichen instrumentalen Verdächtigen im Line up bekommen wir auf "Vertumnus Caesar" auch ein paar Spezialitäten geboten. Neben dem Keyboard gibt es ein Stylophon, eine Harfe und sogar ein Akkordeon zu hören. All diese Finessen machen den Langspieler ziemlich modern und ich würde sagen, fast schon einzigartig. Einzig, dass die Melodien nicht so richtige Ohrwürmer sind oder dass kein Song besonders aus der Menge herausticht, könnte man hier kritisieren. Aber das muss ja auch gar nicht der Anspruch an das Album gewesen sein. Also wirklich Kritik auf sehr hohem Niveau.

Fazit:
Mit "Vertumnus Caesar" haben Malokarpatan wirklich einen vielversprechenden Silberling kreiert. Abwechslungsreich, modern und musikalisch gut umgesetzt springt er aus den Boxen. Durch den Einsatz vieler Tasteninstrumente und Verzerrer in Kombination mit schwarzmetallischen Bestandteilen und verschnörkelten, energiegeladenen Riffs ist dieses Album wirklich etwas Besonderes geworden.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Na Okraji Priepaste Otevírá Sa Hviezdny Zámek
02. Kocár Postupuje Temnomodrými Dálavami Na Juhozápad.
03. Vertumnus Caesar
04. Vovnútri Chlácholivého Útocišta Kunstkamru
05. Panstvo Salamandrov Jest V Kavernách Zeme.
06. Maharal A Golem
07. Mnohoraké Útrapy Milostpána Kelleyho
08. I Hle, Tak Zachádza Imperiálna Hviezda

Lineup

Vladimír Moravcík - Vocals
Adam Sicák - Guitars
Peter Szentpéteri - Bass
Axel Johansson - Drums

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