Afterbirth - In But Not Of

Band: Afterbirth (USA)
Genre: Progressive Brutal Death Metal
Label: Willowtip Records
Album Titel: In But Not Of
Spielzeit: 35:49
VÖ: 20.10.2023

Afterbirth - In But Not Of

Afterbirth scheint ein Begriff zu sein, der vor allem bei Amerikanern sehr beliebt ist. So zählt das Metal Archive 10 Bands, die diesen Begriff als Bandnamen oder Teil davon verwenden. Ob dieses Album der Long Islander wirklich gut ist, oder eher dem Bandnamen gerecht wird, werden wir jetzt herausfinden.

In etwas mehr als einer halben Stunde wird uns ein ganzer Sack an Songs zugeworfen, die allesamt für sich gesehen verrückt sind. Hört man dieses Album vielleicht nur mit einem halben Ohr als Hintergrundmucke, könnte man irgendwann aufschrecken, weil man glaubt, hier läuft schon das nächste Album einer anderen Band. Was ist das?

Von Anfang an wird der progressive Teil stark hervorgehoben durch wilde Tonabfolgen, die mit assymmetrischen Drums umgarnt werden. Und das war nur der Opener "Tightening the Screws". "Devils with dead Eyes" geht wesentlich geradlinier voran und zeigt, dass die Jungs auch thrashige Kombos spielen können. Aber so stringent bleibt es nie lang genug, um nicht doch in den Kaninchenbau von Afterbirth zu fallen. Besonders durch die vielen Tempowechsel kann kaum ein Bezug zwischen dem Hörer und der Band entstehen, der sich langfristig festigen könnte. Auch repetative Sequenzen wie in "Vomit on Humanity" nutzen sich erstaunlich schnell ab. Doch allzu ernst sollte man diesen dritten Full-Lenght-Output der Band nicht nehmen, sonst kann man die Verrücktheit nicht vollends genießen.

Genau in der Mitte des Albums kommt dann diese seltsame Melodie zum Einsatz, die einen aus seinen Tagträumen holt. Statt Gegurgel hört man plötzlich eine instrumentale Passage mit einer schnörkeligen Melodie, dass man sich schon in der nächsten Scheibe wähnt. Zwei Alben zum Preis von einem also? Nun, nicht ganz. Die eben schon angesprochene Verrücktheit findet hier ihren Höhepunkt im Absurden. Das merken dann auch Afterbirth selber und kommen nach "Hovering Human Head Drones" mit einem Fast-Instrumentalsong auf den Boden zurück, der auch noch der Titeltrack der Platte ist. Das versöhnt einen dann doch wieder ein bisschen.

Im späteren Verlauf wird der progressive Wahnsinn deutlich heruntergefahren, und sphärische Hintergrundklänge füllen den Raum, dass man hier sogar an Post-Elemente denken muss. Aber auch daran, dass den Jungs nach hinten raus die Puste ausgegangen ist. Sowohl "Angels feast on Flies", als auch "Time enough tomorrow" sind unglaublich ruhig, geradezu atmosphärisch - nicht nur für ein Progressive Brutal Death Metal-Album.

Fazit:
Die progressiv-dissonanten Klänge und Tempowechsel machen es dem Hörer nicht leicht, dieses Werk von Anfang an lieben zu lernen, aber es tun sich bei mehreren Durchläufen doch kleine Höhepunkte auf. Insgesamt aber rangiert "In but not Of" eher im durchschnittlichen Bereich und kann mit Meisterwerken aus dem Brutal-Sektor nicht auf Dauer mithalten.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: Autoerotic Amputation, Angels feast on Flies, Death invents itself

Tracklist

01. Tightening The Screws
02. Devils With Dead Eyes
03. Vomit On Humanity
04. Autoerotic Amputation
05. Vivisected Psychopomp
06. Hovering Human Head Drones
07. In But Not Of
08. Angels Feast On Flies
09. Time Enough Tomorrow
10. Death Invents Itself
11. Succumb To Life

Lineup

Will Smith - Vocals
Cody Drasser - Guitars
David Case - Bass
Keith Harris - Drums

Informationen