Rocky's Pride And Joy - All The Colours Of Darkness

Band: Rocky's Pride And Joy (Aus)
Genre: Occult Stoner / Doom Metal
Label: Electric Valley Records
Album Titel: All Colours Of Darkness
Spielzeit: 39:41
VÖ: 29.09.2023

Rocky's Pride And Joy - All The Colours Of Darkness

Stoner Doom aus dem Land der Kängurus kommt dieser Tage zu den Händlern geflattert. Rocky's Pride And Joy nennt sich das Trio aus Melbourne, welches sich 2020 erst gründete. Bereits im selben Jahr veröffentlichte man die erste Single "Crawl", die auch auf dem jetzigen Albumdebüt "All Colours Of Darkness" zu hören ist. Auch in '21 und '22 folgten Single-Veröffentlichungen. In diesem Jahr gab es dann mit "Red Altar" und "So Said The Roach" noch zwei weitere Album-Auskopplungen.

Auch wenn der Longplayer für eine Doom Platte mit 8 Nummern noch nicht einmal 40 min lang ist, so kann man nicht behaupten, dass sie zu kurz ausgefallen ist. Sieht man mal vom kurzen "Lucifer's Lullaby" ab, welches man mit seinen sanften Tönen nebst Akustikgitarre als Ruhepol des Albums werten kann, sind alle 7 Stücke zwischen 4 und etwas über 6 Minuten lang. Die Songs sind alle ähnlich arrangiert und bilden so eine Einheit, welche man als solche hören, die Songs aber auch als Einzelstücke genießen kann. Die ganze Wucht der Scheibe entfaltet sich allerdings nur wirklich im Gesamtkontext der Platte.

Typisch raue, tiefgestimmte Gitarren, ein kräftiger Bass und ein groovendes, taktgebendes Schlagzeug durchdringen deinen ganzen Körper (bei entsprechender Lautstärke) und der nach hinten gemischte Gesang betont den okkulten und psychedelischen Charakter der Thematik und Musik. Immer wieder kommen mir Kyuss in den Sinn, denn genauso trocken wie die Urväter des Genres kommen die Australier daher, aber auch psychedelische Momente à la Led Zeppelin tauchen in der Musik auf. Auflockernde Momente gibt es nicht auf diesem Album, sondern eher eine mächtige Stoner/Doom-Wand, welche sich mit entsprechender Schwere dem Hörer auf die Brust legt und selbst ein Gitarrensolo kann diese nicht wirklich durchbrechen. Einzig das bereits erwähnte "Lucifer's Lullaby" löst den Druck mal kurz.

Der Sound der Platte lässt keine Wünsche offen, das Ganze klingt genauso, wie es soll. Hier wird nichts unnötig übertrieben, wie es der eine oder andere Genrevertreter mal gern tut, sondern alles kommt erdig, wie man so schön sagt, und natürlich rüber. Ich weiß nicht, wie man aufgenommen hat, aber das kommt schon nah an die frühen analogen Vinyl-Aufnahmen der 70er und 80er heran, ohne aufgesetzt oder gar altbacken zu wirken.

Fazit:
Die Australier Rocky's Pride And Joy liefern mit "All Colours Of Darkness" ein saustarkes Debüt ab. Diese Platte hat alles, was das Genre ausmacht und selbst "Nörgler", die sagen, "das haben wir doch alles so schon gehört", werden auf ihre Kosten kommen. Dieses Trio beweist, dass man sich auch mit Altbewährtem durchaus aus der Masse hervortun kann. Und wenn ein Album so stark daherkommt und den Hörer mitzunehmen vermag, dann ist es mir, mit Verlaub gesagt, "scheißegal", ob das, was ich zu hören bekomme, neu ist oder nicht. Definitiv ein Album, welches dieses Jahr ganz oben in diesem Genre rangieren wird.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Red Altar
02. Revenge
03. So Said The Roach
04. Crawl
05. Tunnel Vision
06. Lucifer's Lullaby
07. Your Hell
08. Pure Evil

Lineup

Brenton Wilson - Vocals, Guitars
Dominic Ventra - Bass
Jessi Tilbrook - Drums

Informationen