Kerrigan - Bloodmoon

Band: Kerrigan (D)
Genre: Heavy Metal
Label: High Roller Records
Album Titel: Bloodmoon
Spielzeit: 41:20
VÖ: 22.09.2023

Kerrigan - Bloodmoon

Kerrigan aus Freiburg gründeten sich 2019. Zwei der Bandmitglieder spielten zuvor zusammen in der Funeral Doom-Band Lone Wanderer. Nach Aufnahme eines später auf Kassette und Vinyl veröffentlichten Demos, erscheint am 22.09. das mit einem Session-Drummer eingespielte Debüt. Die Truppe verschreibt sich klassischem Heavy Metal, sodass ich gespannt auf das Werk war.

Ist Funeral Doom langsam und düster, so ist Kerrigans Debüt von Anfang an das genaue Gegenteil. Hell gestimmte Doppel-Gitarren feuern gleich im Opener "Eternal Fire" ihre Salven auf die Hörer ab. Der von einem leichten Hall unterlegte Gesang von Sänger Jonas W. passt gut dazu. Die Stimme klingt ebenfalls eher hoch und erfüllt die Erwartungen, die man an einen Sänger in einer dem traditionellen Metal verschriebenen Band hat. Und so rockt sich die Truppe durch ihr erstes Album.

Sehr gut gelungen ist die Anordnung der Songs. Meist kommen zwei oder drei schnelle Titel hintereinander, wonach ein im Mid-Tempo gehaltener Track Gelegenheit zum Durchatmen gibt. Aber selbst in den langsameren Stücken sorgt das konsequent durchgezogene Riffing für ordentlichen Dampf auf dem Kessel. Zu häufiges Wiederholen des Refrains oder ein zu langes Outro strecken die Titel allerdings teilweise etwas.

Der Gesang wird gelegentlich durch mehrere Stimmen verstärkt. Einzelne, eher dem Sprechgesang zuzuordnende Passagen wie in "Against The Westwind", sorgen hier für einen anderen Einschlag. Ich hätte mir den Gesang allerdings etwas lauter gewünscht, da er teils von den Gitarren überlagert wird. Leider klingen auch die Drums etwas zu dumpf und in den Hintergrund gemischt. Trotzdem geht die Produktion unter dem Strich in Ordnung, weil Musik und Gesang immer noch gut zu hören sind.

Sämtliche Titel sind mit viel Melodie versehen. Allerdings bleibt - zumindest bei mir - auch nach diversen Durchgängen keiner im Gehör hängen. Das soll keinesfalls als Kritik am Songmaterial verstanden werden, denn die Tracks gehen alle gut ab. Das Album hätte so in den 1980ern erscheinen können, wird doch Metal im allerbesten traditionellen Sinne geboten, teils mit einem leichten Hard Rock-Einschlag. Gerade dass der Großteil der Titel recht zügig daherkommt, tut dem Album gut. Keine tiefen Gitarren und zu langsam gespielten Stücke unterbrechen den Flow.

Fazit:
Kerrigan halten, was sie versprechen. Klassischer Metal durchzieht ihr Debüt und zeigt, dass nebst allen Metal-Varianten auch die Urform heute noch ihre Daseinsberechtigung hat. Hervorheben muss ich den starken Gesang und das fette Riffing. Trotzdem ist alles schon mal da gewesen. Und dass sich die Songs, so gut sie gespielt sind, nicht im Gehör festsetzen, ist schade. Etwas hymnenhaftere Songs hätten dem Werk gut getan. Insgesamt ist "Bloodmoon" aber kein schlechtes Teil. Es fehlt nur das gewisse Etwas. Vielleicht finden wir es auf weiteren Alben?

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist

01. Eternal Fire
02. Bloodmoon
03. Against The Westwind
04. Forces Of Night
05. Hold The Banner
06. Child Of Sin
07. Pull The Trigger
08. Mesmirizer

Lineup

Jonas W. - Vocals, Guitars
Bruno S. - Guitars, Bass
Jonathan Döring - Drums (Album-Session)

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