Dantalion - Fatum
Band: Dantalion (E)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Non
Serviam Records
Album Titel: Fatum
Spielzeit: 39:09
VÖ:
08.09.2023

"Fatum" - so lautet der neunte Langspieler des spanischen
Quintetts Dantalion, welches bereits seit fast zwei Dekaden
depressiven, atmosphärischen Black Metal kredenzt und sich nach den
vergangenen Scheiben durchweg positiver Resonanz erfreuen durfte.
Zwei Jahre sind seit dem Vorgängeralbum vergangen und die Vorfreude
entsprechend groß, wieder durch die melancholischen Sümpfe
Dantalions zu waten.
Ohne großes Vorgeplänkel geht es dann
auch direkt los und Dantalion zeigen, was sie ausmacht: Getragene
Melodien, aufwühlende Rhythmen und krächzender,
verzweifelt-hasserfüllter Gesang. Auch der erste Gänsehautmoment
lässt nicht lange auf sich warten. Bereits der zweite Track ("Abyss
Eating Serpent") geht mit seinem aufwühlenden Gesang im Mittelteil,
nach einem kurzen aber intensiven Break, schmerzhaft unter die Haut.
Der Song ist nicht schön - er tut einfach nur weh. Und genau das
soll er auch! Sanguinist wechselt hier so gekonnt zwischen
krächzenden Growls und weinerlichen cleaneren Passagen, wie es im
Lehrbuch steht.
Wenn man dann denkt, den emotionalen Tiefpunkt
(und den musikalischen Höhepunkt) erreicht zu haben, wird im
darauffolgenden Qayin Dominor Tumulus erst so richtig hoffnungslos
in der tiefsten Verzweiflung herumgematscht.
Nicht nur die
durchweg depressive Stimmung, sondern auch das musikalische Niveau
wird durchweg aufrechterhalten. Die ausgeklügelten Arrangements (man
beachte die unvorhersehbaren, jedoch keineswegs unpassenden
Akkordwechsel von "Novena Wake Begins"), wie auch das über die
gesamte Spieldauer perfekt umgesetzte Zusammenspiel der einzelnen
Instrumentalisten zeigen deutlich, dass Dantalion nicht umsonst
schon seit fast 20 Jahren erfolgreich im Business sind.
Einen
Punkt Abzug gibt es leider für das unnötige Zwischenspiel "Mortuary
Song", welches komplett unpassend eingeschoben wurde, ohne dass es
irgendwelche Motive des vorangehenden Titels aufgreift, oder
irgendwie den nächsten Track einleitet. Vielmehr wirkt es absolut
erzwungen und wird sogar mit einem Fade-Out beendet. Drei unnötige
Minuten, die die Atmosphäre kurzzeitig unterbrechen. Allerdings ist
dieser Minuspunkt mit den darauffolgenden Titeln auch gleich wieder
vergessen, denn spätestens der das Album beendende Epos "Sounds Of
Bells And Open Scissors" treibt dann wieder die Faust in die Luft,
um mit Pipi im Auge enthusiastisch mitzubrüllen.
Fazit:
Normalerweise mache ich mir beim ersten Hören schon Notizen, welche
Titel sich als Anspieltipps eignen könnten. Allerdings ist mir bei
diesem Album bereits bei Titel Nummer 4 die Kapazität ausgegangen,
da es unmöglich ist, sich auf drei Highlights zu beschränken.
"Fatum" ist kein schönes Album, es macht absolut keinen Spaß beim
Hören, aber es ist pure Emotion! Wer lebensbejahende Musik sucht,
sollte hier definitiv die Finger von lassen. Wer sich allerdings
auch auf depressive Musik einlassen kann, wird bei diesem Album
vollumfänglich auf seine Kosten kommen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: alles
01. Great Funeral Of Dawn
02. Abyss Eating Serpent
03.
Qayin Dominor Tumulus
04. Novena Wake Begins
05. Hades Visions
06. Exu King Of Souls Omulu
07. Mortuary Song
08. Sounds Of
Bells And Open Scissors
Sanguinist - Vocals
Vorgh - Guitars
Netzja - Guitars
NatnoF - Bass
Naemoth - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp