Breforth - Metal In My Heart
Band: Breforth (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Metal In My Heart
Spielzeit: 39:23
VÖ: 25.08.2023

Jürgen Breforth ist mir bekannter als ich selbst glaubte, denn
man merkt sich ja nicht jeden Namen der Klampfer da draußen. Der
Mann ist mir nicht nur durch die Truppe Mad Max ein Begriff, viel
eher habe ich eine Bindung zu seiner Arbeit mit der
deutschsprachigen Band Tanner, denn mit ihnen gelang es ihm,
melodischen Heavy Metal mit Hard Rock zu vermischen und ohne
peinlich zu werden auf Deutsch zu singen. Dementsprechend hoch war
meine Erwartung an das erste Solowerk des Mannes, welches nun
vorliegt und mich schier überrollt hat.
Dies liegt, neben dem
tollen Saitenfeuer Breforths vor allem an der unfassbar geilen
Stimme von Frontmann Peter Lenzschau. Seine Stimme klingt wie eine
Mixtur aus Lothar Antoni von Trance(mission), Mark Tornillo von
Accept, Randy Mikelsen von Damien und beizeiten erinnern seine
Shouts gar an die raueren Keifereien eines Sebastian Bach. Dadurch
machte mir das Anhören der 10 durch die Bank weg knackigen und
saumäßig eingängigen Heavy Metal Nummern, die meist im Mid-Tempo
angelegt sind, direkt dreimal so viel Spaß.
Auf
produktionstechnischer Seite kann ich auch nicht Meckern, denn auch
der Sound kann sich locker mit Alben wie dem letzten Werk der
bereits erwähnten Band Trance(mission), die auch musikalisch als
stilistischer Vergleich gut passt, messen. Vermischt mit vielen
anderen Einflüssen, die mal mehr, mal weniger spürbar sind. Ganz
klar scheint zum Beispiel der Einfluss der legendären Accept im
Titel "Digging in the Dirt" durch, wenn plötzlich mehrstimmige
Choräle ein mächtiges "Oooohh" zu eingängiger Melodik zum besten
geben. Ebenso geht es im Titeltrack zur Sache, bei dem sogar der
Refrain sehr nach dem Accept Klassiker "Metal Heart" klingt. Da
freut sich mein altes "Metalheart" direkt nochmals. Auf die Spitze
treiben es die Junge aber, wenn man in "Social Suicide" einfach mal
direkt den "Ooohhh" Chor aus Accepts "Balls To The Wall" eins zu
eins klaut, und passend einbindet.
Viele würden sich hier
angewidert abwenden, doch ich liebe genau diese unverholene Art der
Verneigung vor den eigenen Einflüssen.
Nicht weniger hymnisch
geht es in einer der vier Videoauskopplungen "Rest in Peace" zu
Werke, wenn ein Abgesang auf die alten Helden wie Dio und Co.
vorgetragen wird. Als Kontrast überrascht dann der Titel "Wheel of
Fortune" mit nahezu Manowar-esker Epik, wenn akustische Gitarren,
kraftvoller Gesang und episch/symphonische Keyboards mit erneut
melodischen "Oooohhh" Chören verbunden werden, dann gibt's
Putenpelle in reinster Form und ich möchte die arschfreie Lederhose
aus dem Schrank holen.
Natürlich darf auch gerockt werden. So
gibt es mit Titeln wie dem erwähnten "Rest in Peace" auch den
straighten "Danger", zu dem man die Faust recken darf, oder den von
Maidens Frühwerken beeinflussten Titel "Night Train To Paris", der
auch Freunde rumpliger Klänge abholen sollte, genug Drive auf die
Mütze. Im Rausschmeißer "I Need More Rock 'n' Roll" sind wir dann
bei einer knackigen Mischung aus den besten Zeiten der Scorpions und
Classic Rock Hammond Klängen. Partytauglicher könnte das Album kaum
enden.
Fazit:
Es erfreut mich immer wieder zu hören, dass
der gute alte Teutonenstahl klassischer Ausrichtung weiter befeuert
und mit solchen Alben am Leben gehalten wird. Das Debüt von Breforth
macht für mich alles richtig, sogar das Timing der Songs, mit dem
Wechsel zwischen stampfenden Faustreckern, einigen Rockern und der
Ballade punktgenau in der Mitte, sitzt wie die Faust aufs Auge des
geneigten Heavy Metal Traditionalisten. Dazu das gewisse, absolut
unverblümte, Augenzwinkern in Richtung der Vorbilder; so macht man
es meiner Ansicht nach richtig. All Killer No Filler ist hier
oberstes Gebot. Die Scheibe soll spürbar Spaß machen, und bei den
Göttern des Metals, das macht sie auch! Da kann ich nur die
Topwertung draufhämmern!
Punkte: 10/10
Anspieltipp:
alles
01. Reset My Sanity
02. Digging In The Dirt
03. Dynamite
04. Rest In Peace
05. Wheel Of Fortune
06. Danger
07. Metal
In My Heart
08. Social Suicide
09. Night Train To Paris
10.
Need More Rock 'n' Roll
Peter Lenzschau - Vocals
Jürgen Breforth - Guitars
Erik
Blumenthal - Guitars
Jens Lükermann - Bass
Arne Fleischhut -
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine