Velvet Insane - High Heeled Monster

Band: Velvet Insane (S)
Genre: Glam Rock
Label: Wild Kingdom Records
Album Titel: High Heeled Monster
Spielzeit: 34:21
VÖ: 25.08.2023

Velvet Insane - High Heeled Monster

Velvet Insane aus Schweden gründeten sich 2013 und veröffentlichten bislang 2 Alben und diverse Singles. Die Truppe hat sich dem Glam Rock zu seinen besten Zeiten in den 1970ern verschrieben und schon mit vielen bekannten Musikern zusammengearbeitet, etwa Jespér Binzer von der Gruppe DAD. Ende August erscheint Album Nr.3.
Als großer Fan von Glam Rock war ich sehr gespannt auf das Werk, für mich das erste der Band, die verspricht, einen mitten ins Jahr 1973 zurück zuversetzen.

Gleich zu Beginn dachte ich, die Truppe habe ihr Versprechen gebrochen. Erinnert nämlich der Auftakt des ersten Titels "Bamalama Breakout" an "Smokin' In The Boy's Room" von Brownsville Station aus dem Jahr 1972, das man am ehesten in der Cover-Version von Mötley Crüe kennt. Mit diesem Titel machen Velvet Insane aber auch gleich klar, dass sich die Musik an den großen Glam Rock Bands orientiert.

Die gut 34 Minuten Spielzeit verteilen sich auf 11 Titel, die damit alle recht kurz sind. Musikalisch wähnt man sich tatsächlich sofort in den 1970ern. Die Vorbilder wie The Sweet oder David Bowie, aber auch T-Rex, klingen deutlich durch. Die Truppe bietet klassischen Rock 'n' Roll mit Elementen des Glam Rocks.

Mit einem Boogie-Feeling, ein immer mal in die Songs eingebautes schnelles Piano, das Tempo eher höher als niedrig, kommt schnell Feier-Atmosphäre auf. Das Saxophon, das immer mal wieder sehr gekonnt eingesetzt wird, erinnert an Hanoi Rocks. Der kraftvolle, teils durch weitere Stimmen verstärkte Gesang setzt sich gut von der Musik ab, die aber ebenso gut zu hören ist. Die Produktion ist damit sehr ausgewogen. Eine Orgel sorgt für warme Klänge im einzigen langsamen Lied "Don't Let The Poor Boy Down".

Effekte werden ab und zu eingesetzt, etwa einmal eine gesprochene Passage, die an eine Sportreportage erinnert. Der Glam Rock wird auch textlich erwähnt, etwa in Textzeilen wie "I'd Better Run With The Diamond Dogs Tonight", das auf das gleichnamige Album David Bowies aus dem Jahr 1974 Bezug nimmt. Die Titel sind alle sehr melodiös gehalten, allerdings hat sich zumindest bei mir kein einziger so richtig im Gehör festgesetzt. Sie klingen dazu noch alle recht ähnlich, wobei keine 2 Titel genau gleich klingen.

Fazit:
Unter dem Strich hält die Band, was sie versprochen hat. Velvet Insane liefern mit ihrem neuen Werk ein Glam Rock Album im allerbesten Sinne ab, das tatsächlich so im Jahr 1973 hätte erscheinen können. Die ebenfalls durchklingenden Hanoi Rocks haben in den 1980ern denselben Ansatz verfolgt, ihn aber weiter ausgebaut. Das tun Velvet Insane nicht. Das geht in Ordnung, denn sie wollten ja ein Album in alter Glam Rock Tradition herausbringen. Wer diese Musik mag, ist hier gut aufgehoben.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist

01. Bamalama Breakout
02. Boogie Star
03. Damage Control
04. Sweet As It Can Be
05. Don't Let The Poor Boy Down
06. Looking For A Rock (About To Roll)
07. Jemmy
08. Hardest Of Hearts
09. Runaway Bride
10. Act Together
11. Saturday Night Till' Sunday Morning

Lineup

Jonas Eriksson - Vocals
Jesper Lindgren - Guitars
Ludwig Andesson - Bass

Informationen