Weite - Assemblage

Band: Weite (D)
Genre: Psychedelic Rock
Label: Stickman Records
Album Titel: Assemblage
Spielzeit: 38:47
VÖ: 14.07.2023

Weite - Assemblage

Weite fingen als reines Solo-Projekt des Gitarristen und Bassisten Ingwer Boysen an, der zunächst einige Musiker für ein Soloalbum zusammentrommelte. Mit dem hinzugerufenen Nicholas DiSalvo hatte er schon in dessen Live-Band zusammengespielt, sodass schon eine gewisse Basis vorhanden war. Schnell wurde ein Album aufgenommen, das Projekt dann aber wieder auf Eis gelegt. Nach einigem Hin und Her fanden sich die Musiker aber ein Jahr später doch als Gruppe Weite zusammen, die Mitte Juli 2023 ihr Debüt "Assemblage" auf den Markt bringt.

Verwurzelt im Psychedelic Rock, fällt zuerst auf, dass sich die 38 Minuten Spielzeit auf lediglich vier Titel verteilen, die dann entsprechend lang sind. Aufgenommen hat die Band live, wobei wohl öfter die Instrumente gewechselt wurden. Das gesamte Werk bewegt sich im eher gemächlichen Tempo-Bereich, in dem ab und zu aber auch mal ein Tempowechsel eingebaut wurde. Gesang haben die Titel, die sämtlich eher Jam-Charakter aufweisen, nicht. Die Live-Aufnahme merkt man der Musik im allerbesten Sinne an. Alle Instrumente klingen gleich laut. Vor allem die Drums sind nicht so in den Hintergrund gemischt und klingen richtig schön natürlich. Man hat beim Hören fast das Gefühl, neben der Band im Studio zu stehen.

Psychedelic Rock wird groß geschrieben. Die Band hat die Songs häufig mit einem Hall unterlegt, der das Gefühl von Weite und Raum erzeugt. Verstärkt wird das durch den Einsatz u.a. eines Flangers (Gerät für Soundeffekte). Die Truppe hat ein richtiges Sound-Gewitter erzeugt. Manchmal wirken die Titel leicht zerteilt, wenn etwa gleich im Opener der Song zunächst mehrere Minuten ruhig läuft und dann ein Break mit einem anschließenden Tempowechsel das Gefühl vermittelt, es beginne ein neuer Song. Nach zunächst ruhigem Beginn ziehen die Titel vom Tempo und den Drums her teilweise derartig an, dass man das Gefühl hat, sie hätten sich bewusst auf den dramatischen Höhepunkt hin entwickelt. Auch wenn man drauf verzichtet, der Gesang fehlt auf dem Album nicht. Die Songs erzeugen alle eine hohe Atmosphäre. Ich wüsste auch nicht, welche Art von Text man dazu schreiben sollte.

Fazit:
Das Debüt von Weite ist gut gelungen. Ich glaube nicht, dass heutzutage noch allzu oft live im Studio aufgenommen wird. Das zu wissen, verschafft dem Album sofort Pluspunkte. Die Songs hätten teilweise etwas kürzer sein können, aber unterm Strich schafft es die Band, sich nicht in den Titeln zu verlieren. Es macht viel Spaß, der Band einfach beim Spielen zuzuhören. Einen bestimmten Titel kann ich nicht hervorheben. Ich empfehle, das Album immer am Stück zu hören. Ich hoffe daher, dass das Werk auch auf Schallplatte erscheint, weil sich meines Erachtens dieses Format dafür am besten eignet.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Neuland
02. Entzündet
03. Rope
04. Murmuration

Lineup

Ben Lubin - Guitars
Michael Risberg - Guitars
Ingwer Boysen - Guitars, Bass
Nick DiSalvo - Guitars, Keyboards

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