Bloodbound - Tales From The North

Band: Bloodbound (S)
Genre Power Metal
Label: AFM Records
Album Titel. Tales From The North
Spielzeit: 46:40
VÖ: 07.07.2023

Bloodbound - Tales From The North

Bloodbound aus Schweden blicken auf eine mittlerweile 16-jährige Bandgeschichte zurück, wobei von den Gründungsmitgliedern wohl nur noch zwei in der aktuellen Besetzung spielen. Anfang Juli diesen Jahres erscheint mit "Tales From The North" Album Nr. 10, für mich das erste der Truppe. Gestaltet als Konzeptalbum über Wikinger, war ich auf die Musik gespannt.

Die beginnt im gleich zu Beginn plazierten Titelstück mit einem Folk-Intro erstmal gemächlich, bevor der Titel dann mit viel Melodie richtig Fahrt aufnimmt. Sowohl hier, als auch in den 10 folgenden Stücken, sind neben den wuchtigen Gitarren auch die Keyboards sehr präsent, was für viel Atmosphäre sorgt.

Der kräftige Gesang von Patrik J. Selleby passt gut dazu. Zu meiner großen Freude erklingen auch mal hohe Schreie, aber das muss bei einem Album über ein Kriegervolk auch sein. Gelegentlich wird der Gesang durch mehrere Stimmen verstärkt. Gitarrensoli sind bestens in die Songs eingearbeitet, meist recht kurz gehalten. Hier ist schön, dass die Sechsaiter auch eher hoch gestimmt sind, für mich im Metal stets ein Qualitätsmerkmal.

Die Drums ballern richtig schön los und sorgen teils für Effekte. So klingen sie im Titelstück wie galoppierende Pferde und in Titel Nr.2 "Drink With The Gods" wie marschierende Stiefel. Details wie diese verleihen den Songs etwas Besonderes. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass der Refrain gegen Ende weniger wiederholt werden würde, weil das immer so wirkt, als ob das Album gestreckt werden sollte.

Die Produktion hat für einen ausgewogenen Klang gesorgt. Die Drums klingen leider etwas dumpf und leicht in den Hintergrund gemischt, aber unter dem Strich ist der Sound gut gelungen. Man behält tatsächlich sämtliche Titel im Gedächtnis, auch wenn sie nicht gleich gut zünden. In die Songs sind regelmäßig Folk-Passagen eingestreut, was sehr gut für die Stimmung ist. Ein Beispiel hierfür ist "The Ravens Cry".

Puristen fühlen sich vielleicht durch die Keyboards gestört, aber die Songs sind alle druckvoll und die Band betont das "Power" in ihrem Stil. Auch wenn hier und da mal ein Break und die bereits erwähnten Folk-Elemente eingebaut wurden, klingen die Titel alle relativ ähnlich. Das ist aber nicht schlecht, sie sind immer noch alle gut.

Fazit:
Das Konzept funktioniert bestens. Bisher war für mich immer Led Zeppelins "The Immigrant Song" der Maßstab in Sachen Wikinger-Musik. Mit "Tales From The North" hab ich jetzt sogar ein ganzes Referenz-Album in dieser Musikrichtung, so es überhaupt eine eigene ist. Man sieht vor seinem inneren Auge die Nordmänner fremde Länder erkunden und erobern und wünscht sich, dass so eine Musik mal in einem der Thor-Filme von Marvel zu Hören wäre.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: Tales From The North, Drinking With The Gods, Stake My Claims

Tracklist

01. Tales From The North
02. Drink With The Gods
03. Odin's Prayer
04. The Raven's Cry
05. Mimir's Crystal Eye
06. Between The Enemy Lines
07. Land Of Heroes
08. Sail Among The Dead
09. Stake My Claims
10. Sword And Axe
11. 1066

Lineup

Patrik J. Selleby - Vocals
Tomas Olsson - Guitars
Henrik Olsson - Guitars
Anders Broman - Bass
Fredrik Bergh - Keyboards
Daniel Sjögren - Drums

Informationen