Sammath - Grebbeberg

Band: Sammath (NL)
Genre: Black Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Grebbeberg
Spielzeit: 38:57
VÖ: 16.06.2023

Sammath - Grebbeberg

Das bereits 1994 gegründete niederländische Black Metal Projekt um Frontman Jan Kruitwagen steht mit ihrem siebten Full-Lenght auf der Matte. Sammath beziehen sich in ihren Texten auf Satanismus, Krieg und den Tod. Ob dieser Output wieder so harsch und ungebügelt aus den Boxen hagelt wie ihre bisherigen Werke, gilt es jetzt also unter die Lupe zu nehmen.

Und ja, ich denke, das kann man durchaus so unterschreiben. Umrahmt von Klangbausteinen wie Kriegsdramatik in Form von Beschuss, rollender Panzer oder Explosionen, lassen Sammath das schwarzmetallerne Ungetüm aus dem Käfig. Etwas überladen und unstrukturiert möchte man im ersten Moment meinen, entgegen meiner Erwartung kommt man aber doch ganz gut in das Schaffenswerk der Niederländer hinein. Hohes Tempo trifft auf eine Schießbude unter Volldampf, die Gitarren jagen im Affenzahn durch enge, kurvige Riffsalven. Der Gesang ist alles andere als melodisch. Er setzt sich eher aus qualhaften Schreien und unverständlichem Knurren zusammen, was aber ganz gut zu dem ohnehin schon sehr aufbrausenden Songaufbau passt.

So einen richtigen Moment zum Ausruhen findet man auf "Grebbeberg" vergebens. Meint man gerade, die Riffs würden in etwas ruhigeres Fahrwasser abgleiten, gibt es das nächste Kantholz ins Genick. Ganz gut zu Hören im Titeltrack und Opener. "Reichswald" schließt sich nahtlos an, sticht aber besonders durch sein, im Vergleich zum Rest der Scheibe, fast schon melodisches Riffing hervor. Die Atmosphäre ist unbehaglich mit einer gewissen Note an Horror.

Mit verschiedensten Soundeffekten wurden die einzelnen Lieder immer wieder bereichert. Ein bisschen mehr Abwechslung im Songaufbau hätte ich mir dennoch gewünscht. Hin und wieder eine ruhigere Passage im düsteren Gewand, dass das Album sowieso schon trägt, hätte das Ganze noch aufgewertet. Zum Ende hin wurde sogar noch eine Schippe drauf gelegt. "Tot De Laatste Granaat" kommt noch schneller und brachialer daher und "Decimated" steht dem ebenfalls in nichts nach.

"Grebbeberg" ist vielleicht nicht das richtige für einen Tag am Strand, bei einem Live-Konzert, mit einem kaltem Bier oder beim Holzhacken dennoch eine gute Wahl.

Fazit:
Dieses Album haben Sammath definitiv für alle Hartgesottenen Black Metaller, denen es nicht hart und brachial genug sein kann, geschrieben. Das Trio haut hier an Tempo und Brutalität richtig einen raus. Abmischung und Klangvolumen leiden aber nicht unter der Lawine an brachialem Geknüppel und aggressiven Gitarren. Fans großer Kompositionen und feinster Melodiezüge werden ihr Glück aber wahrscheinlich woanders finden. Abwechslung und ruhige Momente bleiben also etwas auf der Strecke, was aber ganz klar dem Stil von Sammath zuzuschreiben ist und diesen verkörpert die Scheibe letztendlich auch gut.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Grebbeberg, Tot De Laatste Granaat

Tracklist

01. Grebbeberg
02. Reichswald
03. Murderous Artillery
04. Last Gasp Of The Dying
05. Crushed, Shattered and Destroyed
06. Tot De Laatste Granaat
07. Decimated
08. Stahl und Feuer

Lineup

Jan Kruitwagen - Vocals, Guitars, Bass
Ruud Nillesen - Bass
Wim van der Valk - Drums

Informationen