Runemagick - Beyond The Cenopath Of Mankind

Band: Runemagick (S)
Genre: Doom / Death Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Beyond The Cenopath Of Mankind
Spielzeit: 47:50
VÖ: 28.04.2023

Runemagick - Beyond The Cenopath Of Mankind

Die Schwedischen Oberklasse-Doom-Deather Runemagick sind gut 3 1/2 Jahre nach ihrem Meisterwerk "Into Desolate Realms", mit ihrem mittlerweile 13. Studioalbum zurück. Diesmal hat man sich deutlich mehr Zeit gelassen als zwischen Album 11 und 12, wo gerade mal 15 Monate dazwischen lagen. "Beyond The Cenopath Of Mankind", so der Titel der neuen Scheibe, beglückt den geneigten Hörer diesmal "nur" mit 6 Titel und knapp 48 Minuten Spielzeit, was gute 12 min kürzer ist als beim Vorgänger. Was aber nicht weiter tragisch ist, denn es kommt schließlich auf die Qualität an. ...und die ist, wie wir es von Runemagick gewohnt sind, ganz oben anzusiedeln.

Los geht es direkt mit der längsten Nummer der Scheibe. "Archaic Magick (After The Red Sun)" kommt von ganz tief unten aus den Boxen gekrochen und ummantelt dich mit einer Bedrohlichkeit, die ihres Gleichen sucht. Die Riffs schneiden dir langsam und tief ins Fleisch, sodass du regelrecht spüren kannst wie sich die Dunkelheit über dich ausbreitet und alles zu verschlingen droht. Die Gitarren sind hier wie Stahlseile, die das ganze Geflecht zusammenhalten. Die Leads lockern zwischendrin dieses Geflecht zwar auf, was dann auch die typisch vertrackten Züge annimmt, welche es immer wieder in Songs der Schweden zu vernehmen gibt. Dies sorgt für Abwechslung, was aber der drückenden Stimmung, der bedrohlichen Atmosphäre und der großen Sounddichte keinen Abbruch tut. Die extrem tiefen Growls von Nicklas tun dabei ihr Übriges, was die Bedrohlichkeit zusätzlich unterstreicht. Direkt mit einer der stärksten Nummern, die ich von Runemagick gehört habe, das Album eröffnet. Ganz stark!!!

Runemagick wären nicht Runemagick, wenn sie nicht auch variabel mit Geschwindigkeit und Melodie arbeiten würden, welche sie geschickt in die Songs einbauen. Dies zu schaffen ohne die bedrohliche Atmosphäre oder die beängstigende Stimmung des jeweiligen Stücks zu zerstören ist eine Kunst, welche die Schweden so gut wie kaum eine andere Band hinbekommen. Auch wenn ein feiner Groove eingebaut wird, bekommst du in keiner Sekunde das Gefühl der Song bricht aus seiner eigentlichen Struktur aus. Schön zu vernehmen in Songs wie "Endless Night And Eternal End" oder auch "The Storm Rode Beyond The Firmament", welcher nach hinter heraus aus seinem schweren Doom-Gewand ausbricht, am Ende aber wieder regelrecht zusammengeschnürt wird und langsam zu ersticken droht.

"Revocation Of Spectral Paths" ist zwar der Kürzeste Titel der Platte, kommt aber mit ganz "fiesen" Vocals und einer beängstigenden Stimmung daher, wie sie ein Horrorfilm á la Ring und Co. nicht besser hätte erzeugen könnte. Diese Nummer ist Death Doom in Vollendung, auch ohne opulente Spielzeit. Der Bass ist hier so drückend wie er es nur sein kann. Noch mächtiger drückt er nur noch in "Noctrunal Dieties Of Winter".

Das Album wird mit dem Titelgeber der Platte beendet, welcher langsam, schwer und mächtig daherkommt; eine träge Walze voller Dunkelheit und epischer Gewalt. Death-Doom in Reinform. Die Gitarren und die Vocals bilden hier die tragenden Säulen und alles kommt perfekt aufeinander abgestimmt durch die beiden Muscheln der Kopfhörer, woran die exzellente Produktion einen großen Anteil hat. Diese ist, wie auch der Mix, hervorragend gelungen. Das Ganze klingt dabei schön rau, ohne es jedoch zu übertreiben. Es gibt nur kleine Nuancen bei denen die Regler einen Hauch zu hoch gedreht wurden. Was aber bei dem großartigen Gesamteindruck und der Stimmigkeit des Albums nicht weiter in Gewicht fällt.
Kleine Anmerkung: Auf der Vinyl Version gibt es statt "Revocation Of Spectral Paths", "Visions of Nothing (Interlude to the Other Side)" zu hören. Zu diesem kann ich leider nichts sagen, da er mir nicht vorliegt. Wer also beide Stücke möchte, muss wohl CD und Vinyl ordern.

Fazit:
Runemagick sind und bleiben auch mit ihrem 13. Album eine der Sperrspitzen des Doom Death Metal. Gewaltig, schwer, bedrohlich und mit extremer Sounddichte kommt "Beyond The Cenopath Of Mankind" daher. Old School Death und klassischer Doom werden zu einer Einheit verwoben, wie es wohl nur diese Band zu tun vermag. Ausgeklügelte Arrangements schaffen es dabei immer genug Abwechslung in die Musik zu packen und damit einen feinen Kontrast zur Genre-typischen Monotonie zu bilden. Doom-Death der Extraklasse, welcher in jede Doom Sammlung gehört.

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Archaic Magick (After The Red Sun)
02. Endless Night And Eternal End
03. Revocation Of Spectral Paths
04. The Storm Rode Beyond The Firmament
05. Nocturnal Deities Of Winter
06. Beyond The Cenotaph Of Mankind

Lineup

Nicklas Rudolfsson - Vocals, Guitars
Jonas Blom - Guitars
Emma Rudolfsson - Bass
Daniel Moilanen - Drums

Informationen