Red Rum - Book Of Legends

Band: Red Rum (GB)
Genre: Folk Metal
Label: Trollzorn
Album Titel: Book of Legends
Spielzeit: 33:32
VÖ: 14.04.2023

Red Rum - Book Of Legends

Die englischen Piraten-Metaller von Red Rum blasen mit ihrem zweiten Album "Book of Legend" zum Angriff auf den Pirate Metal. Das ursprünglich von Running Wild aus der Taufe gehoben Subgenre - und damals noch eher ernster anzusehen - haben Alestorm salonfähiger, weil spaßiger gemacht. Es folgten weitere Truppen auf den sieben Metal-Meeren, wie die mit Alestorm verkumpelten Rumahoy oder extremere Gesellen wie Swashbuckle, die auf die Folk Elemente einfach mal pfeifen. Red Rum hingegen versuchen anscheinend auf "Seeteufel" komm raus dem prominentesten Vorbild Alestorm nachzueifern, stranden dabei aber auf 'ner Sanddüne und werden Kiel geholt.

Das Warum erfahrt ihr hier: An sich ist das Ganze ja musikalisch und rein handwerklich ordentlich umgesetzt, doch die Folkelemente klingen zu klinisch und zu sehr nach klar erkennbarem Keyboard. Die Stimme von Piratenkapitän Dave Everitt plätschert, im Vergleich mit den inzwischen immer zahlreicher werdenden Kollegen, leider ein wenig vor sich her, auch wenn er die Töne gut trifft.

Wirkliche Hits sucht man dann leider auch mit dem kaputten Sextanten, denn abgesehen vom gelungenen "Rekt", das leichte Epik mit sich bringt, dem schunkeligen "Drunken Pirates (Ahoy!)" und dem abschließenden Partytitel "Make Port Drink Port" bleibt nicht viel hängen.

Die Refrains sind irgendwie nie wirklich mitreißend und auch nicht sehr memorabel. Es gibt nur in drei Titeln Gitarrensoli, von denen zwei auch rein auf der Refrainmelodie basieren und somit kaum Kreativität anbieten. Dezent peinlich empfinde ich den Titel "Liar's Dice", der wohl versucht, auf den Alestorm-Ulk-Zug aufzuspringen, aber durch die eingesetzte Maultrommel eher an die Sesamstrasse erinnert. Vielleicht hätte man sich an einer Ballade versuchen sollen oder mal richtig Vollgas geben müssen!? Stattdessen bewegt man sich in stets kneipentauglichem Midtempo.

Fazit:
An und für sich ist das Album durchaus passables Folk Metal Futter, bei dem zumindest die Extrem-Vocals mal ausbleiben. Mir fehlt es aber an frischem Wind, kreativen Ideen, ehrlichem Witz oder ernstzunehmender Freibeuter-Epik. Für Komplettisten (wie mich) sicher für nen schmalen Taler interessant. Richtige Metal-Korsaren warten halt auf die kommende Storm Seeker oder hoffen auf ein Comeback der Skull Branded Pirates.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: Rekt, Drunken Pirates (Ahoy!), Make Port Drink Port

Tracklist

01. Book Of Legends
02. Drunk And Disorderly
03. 50 Gallons Of Ale
04. We Pirates
05. Liar’s Dice
06. Greatest Drink (In All The Land)
07. Rekt
08. Captain's Command
09. Drunken Pirates (Ahoy!)
10. Make Port Drink Port

Lineup

Dave Everitt - Vocals
Dominic Weerdmeester - Guitars
Sam Wood - Guitars, Mandolin, Bajo, Bouzouki, Whistles
Nick Wragg - Bass
Lizzey Ross - Keyboards
Mitch Seymour - Drums

Informationen