Old Forest - Sutwyke

Band: Old Forest (GB)
Genre: Black Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Sutwyke
Spielzeit: 47:00
VÖ: 31.03.2023

Old Forest - Sutwyke

Mit "Sutwyke" veröffentlichen, die bereits 1998 im Vereinigten Königreich gegründeten Old Forest, nun ihr achtes Full-lenght Album. Auch wenn es in der Zwischenzeit mal eine längere Schaffenspause gab, scheinen die Briten ihr Handwerk also zu verstehen und sind dem Black Metal seit Anfangstagen treu geblieben. Thematisch befasst sich das Trio in ihren Texten mit Mystik, dem Tod und Fantasy.

"Faust Recants (Satan Cometh)" lässt das Album anrollen und der Hörer wird zunächst von knisterndem, rohen Black Metal Klang ergriffen, bevor die bass-lastigen aber klaren Riffs die Oberhand gewinnen. Diese wummernden Basslinien sind einfach auf den Punkt getroffen. Die Abmischung hat mir schon von Anfang an gut gefallen. Der kratzig-bratende Schwarzmetall Charakter in Kombination mit glasklaren Riffs und einer Schießbude die ordentlich voran treibt und was kein Schwarzmetall von der Stange ist. Für den aufmerksamen Musikliebhaber gibt es hier "an jeder Ecke" was zu hören. Nicht nur die Arbeit mit Synthesizer und verzerrten Gitarren lassen aufhorchen. Vor allem die vielen Kleinigkeiten haben mich wirklich positiv Überrascht. Beispielsweise kann man am Ende von "Witch Of Prague Pt.1" prasselnden Regen und das Klappern von Pferdehufe vernehmen. Wahrscheinlich Pferde die eine Kutsche ziehen. Und so entstehen stimmige Bilder hinter den einzelnen Songs, in die man regelrecht versinkt.

Die Spielweise der Gitarren möchte ich noch einmal gesondert hervorheben. Diese betten sich nicht nur in das ohnehin schon solide Klangfundament des Langspielers ein, sondern verschaffen diesem durch ihre Individualität und Perfektion, Herz und Seele.

Der Gesang ist zwar in vielen Passagen der Tracks Genre typisch rauchig-keifend, dennoch sehr abwechslungsreich. Im Laufe der Spielzeit entfernt er sich jedoch immer weiter davon und faucht seltener durch die Boxen. Phasenweise könnte er so auch in ruhigeren Rock Songs auftauchen. Durch den Einsatz mehrerer Stimmen wird ein chorales Gesamtbild erschaffen. "Effigies To The Flames" ist ein ganz gutes Beispiel dafür. Im Endeffekt aber Geschmackssache. Zu den einzelnen Liedern passt es zumeist ganz gut. Der Gesang welcher zu Anfang in "Faust Recants (Satan Cometh)" oder "Black Hearts Of Sutwyke" zu hören ist, hat mir dennoch deutlich besser gefallen.

In "Winter Years Begin" oder" Witch of Prague Pt.1" und "Witch Of Prague Pt.2" finden sich auch einige längere, nur gesprochene Passagen, welche lediglich durch einige symphonische Klänge untermalt werden. Alles in allem bewegt sich die Scheibe, genau wie der Gesang, eher in einer etwas gediegeneren Spielweise, welche zwar auch ordentlich Tempo aufbauen kann, zumeist aber doch mehr Ausgeglichenheit als Nervosität verkörpert.

Fazit:
Unterm Strich ein solides Black Metal Album, welches ich aber deutlich im Symphonisch-Melodischen Bereich ansiedeln würde. Zwar gibt es auch mal ordentlich Druck auf die Ohren, zumeist bekommt man aber eine etwas ruhigere Spielweise geboten, welche mal mehr, mal weniger aggressiv aus dem Tonausgeber hagelt. Mir hat das aggressivere Auftreten jedoch etwas besser gefallen. Gesanglich wurde hier ein großes Spektrum an Möglichkeiten ausgereizt, für mich aber schon fast etwas viel experimentiert. Was die Briten aber wirklich gut machen sind die vielen kleinen Effekte und Details. Allein was die Gitarren betrifft, ist auf dem Album auch nach mehrmaligem Hören immer noch Neues zu entdecken.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Faust Recants (Satan Cometh)
02. Black Hearts Of Sutwyke
03. Zodiac Of War
04. Winter Years Begin
05. Master Of Arachnids
06. Witch Of Prague Pt. 1
07. Witch Of Prague Pt. 2
08. Effigies To The Flames

Lineup

Kobold - Vocals, Synthesizer
Beleth - Guitars, Bass
Grond - Drums

Informationen