Atomwinter - Sakrileg

Band: Atomwinter (D)
Genre: Death Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Sakrileg
Spielzeit: 37:55
VÖ: 10.02.2023

Atomwinter - Sakrileg

So ziemlich auf den Tag genau 5 Jahre nach dem letzten Atomwinter Album "Catacombs", erscheint am 10. Februar das mittlerweile vierte Studioalbum der 2010 gegründeten Death Metaller aus Göttingen. Nicht nur ein neues Album haben die Niedersachsen am Start, sondern mit Burden Of Grief-Bassist Florian Bauer auch einen neuen Mann am Mikro. Dieser macht einen super Job, was ich schon mal vorab erwähnen möchte.

Nach dem Intro holt dich "Ov Blood And Flesh" sofort ins Boot, um die Jungs auf ihrer gut 40-minütigen Frevel-Reise zu begleiten. Diese Reise wird eingebettet in Blastbeatsalven, Death Metal-Riffgewittern und fiesen Growls. Unter den brachialen Riffs sind aber auch feine Leads zu vernehmen, welche einen feinen Kontrast und ein gewisses "Flirren" erzeugen. Dies macht den Song eingängig, ohne ihn seiner Brutalität und Härte zu berauben oder ihn gar melodisch zu machen.

Beim nächsten Song "The Lungs Ov Hell" gibt es zum zuvor Gehörten auch noch groovige Doom Momente, welche geschickt in die Nummer integriert werden und die Variabilität der Band schön unterstreichen. Die Truppe versteht es, geschickt die Old-School-Flagge hochzuhalten, ohne nur drauf loszuholzen, und trotzdem andere Einflüsse zuzulassen. In "Brutal Scriptures" wird dieser doomige Groove sogar noch erhöht, was den Song noch mächtiger macht.

Im Prinzip ist es egal, welchen Song man sich aussucht, alle haben ein ähnliches Grundgerüst, aber auch jeder hat eigene Feinheiten, welche ihn von den anderen Nummern unterscheiden. Bei Einem sind es besonders doomige, groovige Parts, beim Anderen eine flirrende Gitarre, die der Nummer unterlegt ist. Dann wieder ein kurzes Solo, selbst wenn es nur für einen Moment ist. Und wenn man denkt, jetzt müsste man alles entdeckt haben, dann kommt doch noch ein Break ums Eck. Was auch gefällt, ist, dass es immer wieder Passagen gibt, die eine gewisse Monotonie erzeugen. Dies führt aber nie dazu, dass ein Gefühl aufkommt, es könne langweilig werden.

Der Titelsong "Sakrileg" zeigt dann praktisch alle Attribute Atomwinters auf. Der Abwechslungsreichtum, der den anderen Songs eh schon inne liegt, wird hier noch um ein Spur erhöht, und das nicht nur wegen den deutlicheren Tempowechseln und größerem Doom-Anteil. Allein die "atmosphärische" Passage mit dem "gregorianischen" Chor, welcher ruhig etwas länger hätte sein können, macht dieses Stück besonders. Definitiv das Highlight der Scheibe.

Die Produktion der Platte ist richtig fett und setzt die Stücke schön in Szene. Ganz stark umgesetzt, da gibt es nichts zu Meckern. Ein "sauberes" Stück Death Metal.

Fazit:
Fünf Jahre warten auf den "Catacombs"-Nachfolger haben sich definitiv gelohnt. "Sakrileg" ist ein fetter, wütender und frevelnder Death Metal-Batzen, der die Old-School-Flagge hoch hält, aber die Tür für "fremde" Einflüsse offen gelassen hat. Er strotzt vor Kraft und Energie, hat einen hohen Grad an Abwechslung und überzeugt in allen Belangen.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Intro
02. Ov Blood And Flesh
03. The Lungs Ov Hell
04. Brutal Scriptures
05. Catatonic Pathway
06. The Dark Void
07. Sakrileg
08. Cryptic Death
09. Until The Loss Ov God
10. Born Into The Iron Coffins

Lineup

F. Bauer - Vocals
B. Grapp - Guitars
M. Schulz - Bass
P. Walter - Drums

Guest Musician:
G. Grapp - Cello on Intro

Informationen