Written In Blood - Written In Blood
Band: Written In Bood (NL)
Genre: Melodic Death Metal
Label:
Trollzorn Records
Album Titel: Written In Blood
Spielzeit: 45:50
VÖ: 01.12.2022

Gegründet Ende 2019 von ex-God Dethroned Bassmann Bert "Beef"
Hoving, beglücken uns die Niederländer Written In Blood Anfang
Dezember mit ihrem selbstbetiteltem Debüt. Vom Label angekündigt als
Melodic Death Metal und von der Band als Dutch Death Metal
bezeichnet, trägt die Musik des Quartetts durchaus auch eine
schwarze Färbung.
Neben europäisch geprägten Death Metal
Riffs gibt es immer wieder sägende und "flirrende" Gitarren, wie man
sie aus dem melodischem Black Metal kennt. Auch die Vocals sind
ziemlich schwarz angehaucht und kommen meist kehlig-gurgelnd daher.
Die Grundausrichtung bleibt dabei aber immer im melodischen Death
Metal.
In fast jedem Stück gibt es prägnante Riffs, welche
sich regelrecht ins Hirn fressen. Das Schlagwerk ist ebenfalls ein
sehr prägendes Element und weiß mit ordentlichen Druck die Songs
anzuschieben. Dabei schafft man es nicht nur mit amtlichen
Doublebass-Attacken zu glänzen, sondern hat auch immer wieder einen
schön stampfenden Groove in petto. Dass auch der Bass nicht zu kurz
kommt, braucht man wohl nicht extra erwähnen, wenn Gründer und Kopf
der Band ein Bassmann ist. Trotz der Präsenz des Instruments
dominiert es nicht, sondern ist schön in die Nummern intergiert,
wenn man mal vom Album abschließenden instrumentalen "Return Of The
Ancient Gods" absieht, welches ohne diesen wirklich sehr fetten Bass
wahrscheinlich gar nicht einen so bleibenden Eindruck hinterlassen
würde.
Neben dem Beschriebenen wartet das Album mit extrem
viel Abwechslung auf. Tempowechsel und Breaks geben sich die Klinke
in die Hand und wissen immer für Aha-Momente zu sorgen. Markige
Death-Riffs und feine Leads bilden mal eine Symbiose, mal einen
stimmigen Kontrast zueinander. Soli setzen immer wieder Akzente und
selbst großartige Melodien finden sich auf der Scheibe. Ein Stück
wie "Witte Wieven" ist dabei wohl das Eingängigste, hat eine eher
black-metallische Klangfarbe und hätte auch auf einem Album der
Schweden Siebenbürgen (leider Geschichte) zu "Delictum"-Zeiten
(2000) Platz gefunden. Auch die eingebauten Samples, wie wiehernde
Pferde, klirrende Schwerter oder prasselnder Regen und "spoken
Words" sind geschickt eingearbeitet worden und wissen Akzente zu
setzen.
Lyrisch begibt man sich in Wälder und Moore zu
germanischen, heidnischen Zeiten und vertont diese Geschichten so
geschickt, dass man sich das auch als Film vorstellen kann. "Ghouls
Of The Forest" lässt dich fast die Gespenster/Geister in deinem
Nacken spüren. Und wenn am Anfang des groovig treibenden "Thrown
Into The Bog" der "singende" Typ durch den Wald stampft und was ins
Moor/Wasser wirft, dann hast du garantiert einen menschlichen Körper
vor Augen, der da versinkt. Zudem sind die Vocals relativ gut
verständlich, wenn man richtig hinhört.
Auch auf technischer
Seite gibt es nichts auszusetzen, Produktion und Mix sind mehr als
nur gelungen und überzeugen genauso wie die Musik selbst. Die
Instrumente lassen sich klar differenzieren und auch die Klangfarbe
ist sehr ausgewogen. So möchte man, dass ein Album mit dieser
Genre-Ausrichtung klingt. Einziger Wermutstropfen ist die über 6 min
lange Pause im Instrumental am Ende des Albums, wenn zwischen Minute
3:30 und 9:35 gar nichts passiert, um dann ein bisschen Wind und ein
paar "krächzende Moorleichen" zu präsentieren.
Fazit:
Auch
wenn "Written In Blood" ein Band-Debüt ist, so darf man nicht
vergessen, dass man es mit gestanden Musikern zu tun hat, die
wissen, was sie da tun. Nichtsdestotrotz haben wir es mit einem
bärenstarken Album zu tun, welches mit großen Kompositionen
aufwartet und viel Abwechslung und eingängige Stücke zu bieten hat.
Man beweist eindrucksvoll, dass man auch ohne Highspeed mächtig und
drückend aus den Boxen kommen kann. Written In Blood kicken dich mit
einem fetten Tritt in die heidnischen Zeiten unserer Urväter zurück
und vermögen es, dir damit die Stücke ins Hirn zu fräsen. Hier
klingt so mancher Titel noch eine ganze Weile nach, nachdem der
Player aus ist.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: alles
01. Slithering Snakes
02. Written In Blood
03. Germanic
04. Wilde Jacht
05. Ghouls Of The Forest
06. Thrown Into
The Bog
07. Witte Wieven
08. Heathens We Are
09. Return
Of The Ancient Gods
Bert "Beef" Hoving - Bass, Vocals
Marcel Heutink – Guitars
Jeffrey Zwart - Guitars
Jos Eggens - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Thomas