Darkane - Inhuman Spirits

Band: Darkane (S)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: Inhuman Sirits
Spielzeit: 43:17
VÖ: 24.06.2022

Darkane - Inhuman Spirits

Die schwedischen Melodeather Darkane haben die Fangemeinde ganze 9 Jahre auf den Nachfolger von "The Sinister Supremacy" warten lassen. Nun aber ist es soweit und das siebte Studioalbum mit dem Titel "Inhuman Spirits" steht in den Startlöchern.

In einer knappen Dreiviertelstunde erzählen uns die Helsingborger über unmenschliche Geister. Den wirren Verstand, der sich zu ordnen versucht und am Ende doch immer wieder einer Illusion erlegen ist ("Inhuman Spirits"), die Akzeptanz unseres Untergangs ("Embrace The Flames"), darüber, mit dem mentalem Chaos zu kämpfen ("Inhaling Mental Chaos") oder auch vom Betrug, den wohl jeder schon in der einen oder anderen Form erlebt hat ("The Great Deceiver"), um nur einige zu nennen.

Melodik wird nicht nur in der Genrebezeichnung angegeben, sondern ist bei Darkane auch Programm. Teilweise ist dieser Melodische Grad so hoch, dass man mit ein paar anderen Zutaten auch im klassischen Melodic Metal mithalten könnte.

Das Album eröffnet ohne Einleitung und legt direkt mit viel Melodik los. Anders als bei anderen Vertretern des Death Metals, kann man hier nicht von "keine Gefangenen machen" sprechen. Wenn man diesen Vergleich überhaupt anstellen möchte, kann man bei Darkane eher von den Vertretern sprechen, die Gefangene machen, um diese dann zu fesseln und am Ende wieder laufen zu lassen; um sie beim nächsten Mal erneut einzufangen.
Wer auf diese Art Death Metal steht, wird sich auch immer wieder gern gefangen nehmen lassen, denn die Musik ist extrem eingängig. Dabei werden die fetten Riffs immer wieder von Thrash angehaucht und die Leads zaubern dazu die passende Melodieline unter die Nummern. Die Drums ballern dabei aus allen Rohren, wissen sich aber auch zurückzunehmen, wenn es denn nötig ist. Der Bass könnte hin und wieder etwas präsenter sein, zeigt auf der anderen Seite aber auch immer wieder mal, wie er pumpen kann.

Feine Soli lockern die Nummern auf und geschicktes Spiel mit dem Tempo oder auch kleine Breaks sorgen ebenfalls für Abwechslung. Dass man am Ende von "Mansion Of Torture" noch einen kurzen orchestralen Part dranhängt, sorgt zwar für einen "Aha-Moment", bedient aber auch die Kitsch-Ecke. Was am Ende wohl aber Geschmackssache ist!? Die Vocals kommen meist als klare Shouts daher, es wird aber auch viel mit Growls gearbeitet. Die Nummern funktionieren genremäßig allerdings viel besser, wenn Growls verwendet werden. Wenn man die Gewichtung bei den Vocals umkehrt, würden die Songs noch mächtiger rüberkommen. Zumindest aber aggressiver.

Produktion und Mix lassen hingegen keine Wünsche offen, alles kommt modern und fett rüber und selbst in Momenten, wenn ein leicht progressiver Hauch das Ganze umgibt, kann man die Instrumente schön differenziert ausmachen.

Fazit:
"Inhuman Spirits" hinterlässt am Ende des Tages viel Licht, aber auch etwas Schatten. Auf der Haben-Seite stehen klasse ausgefeilte Arrangements, eine super Produktion und die Fähigkeiten der Musiker. Der Schatten fällt etwas kleiner aus, weil das Licht ziemlich steil von oben kommt. Die Wucht, die man im Death Metal (auch im melodischen) kennt, könnte hin und wieder etwas mehr zum Tragen kommen, der orchestrale Part am Ende von "Mansion Of Torture" ist kitschig und durch mehr Growls könnten die Nummern noch mächtiger werden. Übrig bleibt dennoch ein ganz starkes Darkane Album, welches die Fans nicht enttäuschen wird und nicht nur bei Melodic Deathern sondern auch beim einen oder anderen Melodic Metal Fan der klassischen Sorte den Weg in die heimische Sammlung finden wird.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Awakening, A Spiral to Nothing, The Great Deceiver

Tracklist

01. Inhuman Spirits
02. Awakening
03. Embrace The Flames
04. Conspiracies Of The Flesh
05. Inhaling Mental Chaos
06. Mansion Of Torture
07. The Quintessence Of Evil
08. A Spiral To Nothing
09. The Great Deceiver
10. Vålnader

Lineup

Lawrence Mackrory - Vocals
Christofer Malmström - Guitars
Klas Ideberg - Guitars
Jörgen Löfberg - Bass
Peter Wildoer - Drums

Informationen