Anvil - Impact Is Imminent
Band: Anvil (CDN)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: AFM Records
Album Titel: Impact Is Imminent
Spielzeit: 49:58
VÖ: 20.05.2022
Die Pandemie hat die Welt seit langem im Griff und fordert ihren
Tribut. Im Falle der kanadischen Heavy Metal Legende Anvil
allerdings war sie dem neuen Schaffenswerk wohl eher zuträglich,
denn nach Aussage des Bandleaders Lips hat man das erste mal Zeit
gehabt, nochmals an den Songs zu feilen.
Es sind sogar zwei
Instrumentals dabei, für die es laut Lips "keine vergleichbaren
Beispiele" gibt. Nun ja, während "Teabag" einfach dem harten Rock
'n' Roll frönt, bewegt sich "Gomez" mit seinen Bläsersätzen eher im
schnellen Swing Bereich. Muss man wohl mögen, nur bin ich leider
absolut kein Instrumentalfreak.
Der Gitarrensound kommt auf
dem inzwischen 19. Album der Band tatsächlich ein wenig trockener,
aber auch knackiger und sägender rüber, was dem Scheibchen aber gut
zu Gesicht steht, und die Songs wirklich wie aus einem Guss klingen
lässt. Der Klang verleiht dem ganzen eine erdige Hard Rock-Note.
Inhaltlich machen Anvil weder Experimente noch großartig Gefangene.
Es wird entweder satt gestampft oder bangerfreundlich abgerockt.
Hervorheben kann man hier unter anderem die erste Single "Ghost
Shadow". Ein schnellerer Song, der trotz recht simplem Refrain
sofort im Ohr hängen bleibt, was ebenfalls auch auf den stark vom
Hard Rock beeinflussten Titel "Fire Rain" zutrifft. Bei Nummern wie
"Wizard's Wand" oder "Lockdown" kann man dann von klassichen
Anvil-Stampfern sprechen, während man beim simpleren Rocker "Someone
To Hate" oder dem energetischen "The Rabbit Hole" mit ordentlichem
Bangermaterial bedient wird.
Lips raue Stimme ist gut
gealtert und hat zweifellos einen hohen Wiedererkennungswert,
während sein Gitarrenspiel auf dem frisch geschmiedeten Werk neben
dem gelungenen Sound vor allem in den teils großartigen Soli glänzen
kann.
Fazit:
Das neue Material aus dem kanadischen
Schmiedewerk kann durch die Bank stark unterhalten. Allerdings gab
es für mich als langjährigen Fan dann doch zwei kleine Mankos: Zum
einen fehlte mir die stampfende Übernummer mit nativem und
hymnischem Flair der Marke "Nanook of the North" oder "Nabbed in
Nebraska" aus den letzten beiden Werken und zum anderen wirken die
beiden Instrumentals eher wie Fremdkörper und passen nicht so ganz
zum übrigen Stoff, der dann wirklich eine harmonischere Linie fuhr.
Vielleicht hätte man die zwei Stücke als Bonustracks belassen
sollen. Der Rest ist hervorragend gelungen und bietet für Anvil Fans
eine ordentliche Bedienung mit allen sonstigen Trademarks der
Truppe. Anvil sind halt immer noch Anvil, und das bleiben sie auch,
was auch gut so ist!
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Ghost
Shadow, Wizard's Wand, Lockdown
01. Take A Lesson
02. Ghost Shadow
03. Another Gun Fight
04. Fire Rain
05. Teabag
06. Don't Look Back
07. Someone To
Hate
08. Bad Side Of Town
09. Wizard's Wand
10. Lockdown
11. Explosive Energy
12. The Rabbit Hole
13. Shockwave
14.
Gomez
Steve "Lips" Kudlow - Vocals, Guitars
Christ Robertson - Bass
Robb Reiner - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine