Ufomammut - Fenice

Band: Ufomammut (I)
Genre: Doom / Stoner Rock
Label: Neurot Recordings
Album Titel: Fenice
Spielzeit: 38:20
VÖ: 06.05.2022

Ufomammut - Fenice

Die Italiener Ufomammut sind schon seit mehr als 20 Jahren eine feste, wenn nicht sogar die Institution schlechthin, wenn es um psychedelischen Doom und Stoner Rock geht, welcher fast ausschließlich instrumental daherkommt. Wie erfolgreich die Band mit diese Art Musik ist, zeigt auch, dass mit "Fenice" das bereits 10. Album erscheint. Ich selbst habe die Band erst vor kurzem durch Zufall entdeckt, durch eine Kollegin, deren Bruder (ein Metalhead) verstarb und sie mir dann aus seinem Erbe einige Dinge überließ, mit denen sie nichts anzufangen wusste. Darunter befand sich das Live Album "XV: Magickal Mastery Live", welches einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Somit sah ich es schon fast als Pflicht an, mich um das neue Werk der Italiener zu kümmern.

Wie bereits erwähnt, kommen Ufomammut mit ganz wenigen Vocals aus, welche dann auch nur hintergründig zu vernehmen sind. Hauptaugenmerk wird hier ganz klar auf die Kompositionen gelegt, welche sehr ausgefeilt sind und teilweise filigrane Züge tragen. "Fenice" ist praktische ein Song von 38:20 Minuten, welcher in 6 Kapitel unterteilt ist. "Fenice", was das italienische Wort für Phönix ist, beschreibt musikalisch das "Auferstehen aus der Asche", also dass es immer eine Wiedergeburt gibt, selbst wenn alles untergegangen zu sein scheint.

Die schweren Riffs, der Bass und das Schalgzeug erzeugen immer Druck und eine gewisse Düsternis, wohingegen die Keys und Synths immer eine psychedelische Athmosphäre erzeugen. Dies ist teilweise so stark ausgeprägt, dass man Bilder im Kopf hat, wie die Band auf der Bühne steht und vor selbiger die Fans durch einen LSD geschwängerten Raum "schweben". Selbst wenn es mal einen intensiveren Ausbruch gibt, bleibt dieses Gefühl bestehen. Diese psychedelische Atmosphäre verbreitet sich beim bewussten Hören des Albums auch in deinem Wohnzimmer. Vor allem, wenn die Klänge auch noch sphärisch angehaucht daherkommen.

Produktion und Mix sind super gelungen und lassen dieses Album genauso klingen, wie diese Art von Musik klingen muss. An keiner Stelle glatt poliert und doch immer klar genug, wenn es sein muss und immer rau und leicht kratzig, wie es sich für diese Art Musik gehört.

Fazit:
Ufomammut nehmen dich mit auf eine musikalische Reise in die Psyche, erzeugen eine psychedelische Atmosphäre die Kälte und Wärme gleichzeitig zu verströmen vermag und den geneigten Hörer fast schon in Trance versetzen kann. Untergang und Auferstehung sowie Verzweiflung und Hoffnung liegen hier ganz nah beieinander. Das alles fast ausschließlich instrumental zu erzeugen, schafft wohl kaum eine andere Band so gut wie diese drei Italiener. Eines der stärksten Alben der Band. Dieses Album funktioniert als Hintergrundmusik genauso gut wie bei intensiverem Hören im oberen Lautstärkelevel. Fans müssen zugreifen und wer über den Tellerrand schauen kann und diese Art Musik näher kennenlernen möchte, sollte sich die Scheibe zumindest mal anhören. Einen besseren Einstieg gibt es wohl nicht!?

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Duat
02. Kheperer
03. Psychostasia
04. Metamorphoenix
05. Pyramind
06. Embryos

Lineup

Urlo - Bass, Keyboards, Vocals
Poia - Guitars, Keyboards
Levre - Drums, Synths

Informationen