Dead Head - Slave Driver
Band: Dead Head (NL)
Genre: Thrash Metal
Label: Hammerhearts
Records
Album Titel: Slave Driver
Spielzeit: 45:14
VÖ:
29.04.2022

Die seit '89 aktiven Thrash Deather Dead Head stehen dieser Tage
mit Album Nummer Sieben in den Startlöchern. Die Band gründete sich,
als der Thrash Metal seinen Gipfel bereits erklommen hatte und schon
wieder Richtung Tal unterwegs war. Eine anderes Subgenre war
allerdings auf dem Weg, seinen Siegeszug anzutreten und so
verwundert es auch nicht, dass eben selbiges Einfluss auch auf die
Musik Dead Heads hatte und immer noch hat. Nämlich der Death Metal.
Von der Intensität her könnte man die Truppe auch als die
niederländischen Kreator bezeichnen. Und genauso kompromisslos, wie
es die Deutschen in ihrer Frühphase taten, tragen auch Dead Head
ihre Songs vor. Auch die Art, wie Ralph seine Vocals ins Mikro
schleudert, erinnert an Mille von Kreator. Ich möchte die Band aber
nicht mit Kreator vergleichen, denn Dead Head haben ihre eigene Vita
und sind alles andere als eine Kopie der Ruhrpott Thrasher.
Auf "Slave Driver" wird geschreddert, was das Zeug hält. Das
Vermischen von Death und Thrash gelingt den Niederländern
ausgezeichnet und die beiden Gitarren "death-thrashen" sich durch
die Stücke, als gäbe es keinen Morgen und genauso kompromisslos, wie
die meisten Stücke beginnen, so abrupt enden sie auch. Und das passt
wie der berühmte "Arsch auf Eimer". Der Bass, welcher auch von
Sänger Ralph malträtiert wird, ist präsent, ohne das 80er Flair zu
zerstören, passt aber dennoch in die heutige Zeit und verleiht dem
Ganzen eine gewisse "Darkness". Die Drums sorgen immer für rasenden
Vortrieb, erzeugen auch schon mal einen amtlichen, sich fast
überschlagenden Groove und ergänzen somit die Highspeed-Riffs.
Einfach Wahnsinn, was der Hans da abliefert, ich hätte
wahrscheinlich mehre Knoten in den Armen.
Auch wenn
Geschwindigkeit ganz groß geschrieben wird, soll man nicht glauben,
dass Dead Head hier nur planlos ihre Riffs abfeuern. Im Gegenteil,
sie nehmen immer wieder das Tempo heraus, setzen das eine oder
andere Break und variieren im Rhythmus. Zu guter Letzt werden viele
Soli eingestreut, welche fast ausschließlich auf Hochgeschwindigkeit
setzen und fast immer eine Art i-Tüpfelchen auf dem jeweiligen Song
sind. Zudem lockern sie das ganze Geschehen auf der Platte immer
wieder auf.
Die Produktion und der Mix sind genauso, wie man
Thrash serviert bekommen möchte. In jeder Sekunde versprüht das
Album den 80er Flair in dein Wohnzimmer und presst den "Hass, die
Aggression und die Wut", die der Thrash so schön rüberbringen kann,
durch die Lautsprecher. Leise ist hier fehl am Platz, hier müssen
deine Nachbarn das Haus verlassen, wenn sie ihre Ruhe haben wollen.
Fazit:
"Slave Driver" wandelt auf dem schmalen Grat zum Death
Metal, ohne sich dabei vom Thrash zu entfernen und überzeugt auf
ganzer Linie. Ein aggressiver Hassbatzen, welcher durch und durch
den 80er Thrash zelebriert und doch ins Jetzt und Heute passt.
Dieses Album ist ein Direktzünder und wird jeden Thrash Metal-Fan
sofort mitnehmen. Wenn die neue Kreator auch nur in die Nähe dieses
Albums kommt, dann wird sie gut. Das hier ist jedenfalls das beste
Thrash Album, was ich in den letzten Jahren gehört habe.
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. Acolyte
02. Grim Side Valley
03. Frequency Illusion
04. Southfork
05. Drawn Into The Wire
06. Polar Vortex
07. Grooves Of Envy
08. Parabellum
09. Fear Scraper
10. Horrors Of Hades
Ralph de Boer - Vocals, Bass
Ronny van der Wey - Guitars
Robbie Woning - Guitars
Hans Spijker - Drums
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Autor: Thomas