Meslamtaea - Weemoedsklanken

Band: Meslamtaea (NL)
Genre: Black Metal
Label: Babylon Doom Cult Records
Album Titel: Weemoedsklanken
Spielzeit: 40:57
VÖ: 25.02.2022

Meslamtaea - Weemoedsklanken

In den letzten paar Jahren sind immer wieder niederländische Black Metal Bands mit neuen Alben aus der Versenkung aufgetaucht. Und immer, wenn ich eines dieser Alben in den Lauschern hatte, konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Ich weiß, dass das fies gegenüber anderen Bands ist, nur weil es Mannen aus den gleichen Landesgrenzen sind, aber ich bin immer wieder gewillt, frisch und mit möglichst wenig gedämpften Erwartungen an eine neue Veröffentlichung heranzugehen.

Meslamtaea, die mir bis dato nichts sagten (vielleicht auch, weil mein persönlicher Fokus eher im ostasiatischen Raum liegt), sind schon seit 1998 aktiv und haben mit "Weemoedsklanken" ihren vierten Langspieler in den Startlöchern. Vor allem nach der längeren Schaffenspause zwischen 2008 und 2017 sind die inzwischen drei Herren sehr aktiv.

Das Album startet mit dem instrumentalen "Weemoed", welches einen sehr melancholischen Ton anschlägt und eine düstere und von Wehklagen beeinflusste, gute Dreiviertelstunde vermuten lässt. Meslamtaea schaffen es aber schon ab dem zweiten Track, wütenden, aber nicht ziellos umherschlagenden Black Metal zu spielen, der fesselt und die Zeit sehr schnell verfliegen lässt. Die Musik ist recht schnörkellos, bleibt aber auch teilweise ihren norwegischen Wurzeln treu, und erschafft so einen eigenständigen Mix, den man durchaus von anderen Bands unterscheiden kann. Bis "Schone Lei" fliegt das Album geradezu durch die Zeit, ohne dass man seinen Fokus zu einfach davon lösen kann.

Der hin und wieder zum Einsatz kommende dissonante Gitarrensound ist clever genutzt, wirkt er doch zum einen verstörend ob der Botschaft dahinter, und zum anderen rüttelt es den Hörer auch spürbar auf, sodass dieser nicht einfach im Strudel eingesaugt wird und untergeht. Besonders der leidende Eindruck wird noch verstärkt durch den Einsatz eines Saxophons, ein im Black Metal ziemlich selten genutztes Instrument, wenn auch es nicht zum ersten Mal im Metal allgemein auftaucht.

Etwas schwerer ist es hingegen mit dem vorletzten Titel "Verstoten", der in meinen Ohren nicht zünden kann. Die kaum vorhandenen Melodien und die in Überzahl vorhandenen Lyrics, die insgesamt schon wie ein vertontes Gedicht wirken, haben einen schweren Stand. Vielleicht geht die Botschaft dieses Liedes an mir vorbei, aber für mich ist dieser Song, der auch der längste von "Weemoedsklanken" ist, die Achillesverse. Aber auch der Outrosong "Uiteengevallen", der geradezu poppig und mit einem Saxophonsolo beginnt, glänzt nicht gerade mit der Wucht, die die erste Hälfte des Albums bieten kann. Da das Saxophon noch weitere Einsätze bekommt, bleibt ein fader Beigeschmack zurück, wenn der Song und das Album zu Ende sind.

Fazit:
Trotz guter Produktion ist nicht alles toll und super auf "Weemoedsklanken". Die erste Hälfte des Albums kann mit schnörkellosen, forschem Black Metal überzeugen, die zweite Hälfte fällt hingegen ab und "besticht" mit einem vermehrten Einsatz eines Saxophons. Muss man mögen, ums zu mögen.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Rad des Tijds, Grauwe Muren, Schone Lei

Tracklist

01. Weemoed
02. Rad des Tijds
03. Grauwe Muren
04. Schone Lei
05. Moegestreden
06. Nevelsluiers
07. Verstoten
08. Uiteengevallen

Lineup

Kaos - Vocals
Floris Veltuis - All Instruments, Vocals
Izzy - Flugelhorn

Guest Musicians:
Otto Kokke - Saxophone
Kevin Kentie - Vocals
Fraukje van Burg - Spoken Words

Informationen