A Secret Revealed - When The Day Yearns For Light

Band: A Secret Revealed (D)
Genre: Post Metal
Label: Lifeforce Records
Album Titel: When The Day Yearns For Light
Spielzeit: 38:10
VÖ: 29.10.2021

A Secret Revealed - When The Day Yearns For Light

A Secret Revealed, fünf Herren aus dem fränkischen Würzburg, die sich seit ihrer Gründung 2012 dem Post Metal verschrieben haben, konnten sich in nun schon fast einer Dekade einen doch recht großen Namen in der Szene erarbeiten. Nach dem Debüt 2015 und der Folgescheibe 2019, die beide durchweg positive Rezensionen genießen durften, stehen die fünf Franken nun mit "When The Day Yearns For Light" in den Startlöchern.

Wer die Band noch nicht kennen sollte und nun ruhigen, schmalzigen Post-Rock erwartet, dürfte schon innerhalb der ersten Minute des Openers "As I Watch You Perish" sein blaues Wunder erleben. Die cleanen Gitarren, auf die sich zunächst nur aus weiter Ferne im Hintergrund eine keifende Gitarre aufzudrängen versucht, werden kurz darauf von fettem Riffing mit einem Wall von Blastbeats im Schlepptau niedergemetzelt und der Zuhörer von Michael am Mikrofon gnadenlos angeschrien.

A Secret Revealed klingen zwar stellenweise wie ein Verschnitt von Der Weg Einer Freiheit (beispielsweise gegen Ende von "With Blind Apathy"), kreieren jedoch durch den gezielten Einsatz von cleanen Gitarren, gepaart mit Grunge-mäßigen Rhythmuspassagen ("No Shelter. No Hope."), durch absolut unerwartet diabolisch klingende Dissonanzen ("In Shoals"), oder durch das vorsichtige Einbauen von komplexer Rhythmik ("Rotten", "The Arsonist"), die stellenweise schon fast an Metalcore erinnert, einen ganz eigenen Stil, der sich so überhaupt nicht einordnen lässt.

Die beiden Letztgenannten, vor allem "Rotten", stechen durch eine grandiose Melodieführung, die teilweise ziemlich unter die Haut geht, heraus. Allerdings stößt man dort auch schnell auf den kleinen Kritikpunkt auf hohem Niveau, dass der Musik insgesamt stellenweise etwas mehr Tiefe gut getan hätte. Jedes Mal, wenn eine Melodie anfängt, unter die Haut zu kriechen, wird sie kurz darauf brutalst niedergeknüppelt. Besonders im Mittelteil von "The Arsonist", vor dem grandiose Harmonien eine wunderschöne Melodie umspielen, ist der einfallslos rhythmische Break eher nervend als förderlich. Mit dem epischen Ende, das gekonnt in den genialen Abschlusstrack "Monument Of Guilt" überleitet, ist jedoch auch dieser Kritikpunkt schnell wieder vergessen.

Die Produktion ist einfach nur fett. Die Scheibe klingt, als hätte der Mixer jeden einzelnen Regler auf den Millimeter genau auf die Grenze zum roten Bereich aufgedreht, ohne dass der Sound in sich verschwimmt oder übersteuert. Gleichzeitig gehen in dem ganzen Gemetzel die cleanen Gitarren nicht unter. Da hat Nikita Kamprad (der übrigens auch die eingangs genannten Der Weg Einer Freiheit mischt und mastert) einmal mehr ganze Arbeit geleistet.

Fazit:
"When The Day Yearns For Light" ist ein komplett gelungenes, fett produziertes, absolut weiterzuempfehlendes Album. Zwar gibt es an der einen oder anderen Stelle kleinere Makel, diese werden jedoch von den emotionalen Melodien und virtuosen Riffs gekonnt kaschiert.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: No Shelter. No Hope., Rotten, Monument Of Guilt

Tracklist

01. As I Watch You Perish
02. No Shelter. No Hope.
03. With Blind Apathy
04. In Shoals
05. ~ (Tilde)
06. Rotten
07. The Arsonist
08. Monument of Guilt

Lineup

Michael - Vocals
Lukas - Guitars
Ralf - Guitars
Julian - Bass
Tilman - Drums

Informationen