Ossaert - Pelgrimsoord

Band: Ossaert (NL)
Genre: Black Metal
Label: Argento Records
Album Titel: Pelgrimsoord
Spielzeit: 41:08
VÖ: 04.06.2021

Ossaert - Pelgrimsoord

Bereits 16 Monate nach ihrem Debüt "Bedehuis" hat das niederländische Black Metal-Duo Ossaert Album Nummer 2 am Start. "Pelgrimsoord" nennt sich das Teil und kommt Anfang Juni zum Händler eures Vertrauens.

Das Eröffnungsstück "De Geest en de Vervoering" beginnt mit einem atmosphärischen Intro, welches wie eine uralte Tonbandaufnahme klingt. Dies baut einen kleinen Spannungsbogen auf, bevor es über dich hereinbricht. Hereinbrechen ist hier das richtige Wort, denn so hätte man das nicht erwartet. Jedenfalls nicht, wenn man die zwei Mannen aus Zwolle noch nicht kennt.

Die vier Stücke des Albums entwickeln eine blasphemische Wucht, wie sie nur aus der Hölle kommen kann. Sägendes Riffing, brutales Drumming und hasserfüllte, wütende Vocals werden dem geneigten Hörer um die Ohren gehauen, dass es nur so kracht. P. und W. versäumen es allerdings nicht, trotz aller Raserei und Wut, dem Hörer Abwechslung zu bieten. So wechselt man immer wieder das Tempo, ohne aber wirklich Geschwindigkeit herauszunehmen, kommt auch mal mit unerwarteten Breaks ums Eck oder setzt immer wieder Akzente mit Melodiebögen, die man nicht immer so erwarten würde. Zu guter Letzt bringt man auch noch cleane Gesangsparts und Death Metal angehauchte Growls ins Spiel, welche nicht selten ebenso wütend klingen, wie die bereits weiter oben erwähnten.

Was mir direkt beim ersten Durchlauf aufgefallen ist und erstmal zu denken gegeben hat, ist der Sound des Albums. Dieser ist rau und roh, verleiht der Musik allerdings nicht diese explizite Kälte, wie sie bei anderen Vertretern im Black Metal zu vernehmen ist. Spätestens aber ab Mitte des ersten Stücks und im weiteren Verlauf des Albums erkennt man, dass das passender gar nicht hätte sein können. Auch die teilweise chaotisch wirkende Instrumentierung passt wie der berühmte Arsch auf Eimer zum Grundtenor des Albums. Und was bei den "Chaos-Parts" bemerkenswert ist; die verschiedenen Instrumente sind dennoch auszumachen. Der Mann an den Reglern hat da einen super Job gemacht.

Fazit:
"Pelgrimsoord" ist ein Album, welches direkt aus der Hölle zu kommen scheint. Roh und mit voller Wucht schleudert es dem geneigten Hörer einen blasphemischen, alles Heilige zerstörenden Black Metal entgegen, wie ihn Luzifer himself nicht besser hätte erschaffen können. Auch wenn die Scheibe vielleicht nicht direkt zündet, so erkennt man doch schnell, dass sie ein Meisterwerk im Black Metal darstellt. Vieles, was den "alten Helden" des Genres im Laufe der Zeit verlorengegangen zu sein scheint, vermögen die Jungs aus Zwolle der Fangemeinde wieder zu vermitteln. Ein Muss (am besten auf Vinyl) für Fans des Genres, und für offene Geister, um die Sammlung zu bereichern.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. De Geest En De Vervoering
02. De Val En De Beroering
03. De Nacht En De Verdwijning
04. De Dag En De Verschijning

Lineup

P. - Bass, Guitars, Vocals
W. - Drums

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