Suzi Quatro - The Devil In Me

Band: Suzi Quatro (USA)
Genre: Hard Rock
Label: Steamhammer / SPV
Album Titel: The Devil In Me
Spielzeit: 43:42
VÖ: 26.03.2021

Suzi Quatro - The Devil In Me

Die 71-jährige Rocklady legt zwei Jahre nach dem ohnehin schon starken Vorgänger "No Control" nun ihr "bestes Album ihrer Karriere" nach, so ihre eigene Aussage zur neuesten Zusammenarbeit mit ihrem Sohn Richard Tuckey, der hier den Sechssaiter schwingt. Das Ganze beginnt dann auch mit dem Titeltrack, einem klassischen Quatro-Rocker inklusive stoischem Riff, Claps und wuchtigen Drums. Dazu ein griffiger, mehrstimmiger Refrain und der Ohrwurm sitzt fest im Gehörgang.

Dieses Konzept zieht sich auch weiter durch die rockigeren Nummern auf der gesamten Scheibe und versprüht einen wunderbar trockenen 70er Sound. Doch hier wird nicht nur eingängig vor sich hergerockt, Suzi bietet wie gewohnt auch einiges an angenehmer Abwechslung. So blutet zum Beispiel das treibende "You Can't Dream It" wunderbar das Flair der 80er, dank seiner stimmigen Backing Vocals. Dem ganzen rockigen Material stehen Titel wie das weihnachtliche "My Heart and Soul", der klassische Blueser "Isolation Blues" mit spürbarer Bar-Atmosphäre, und die mit Piano und Saxofon unterstrichenen, entspannten Titeln "Loves Gone Bad" und "In The Dark" gegenüber, die immer für passende Pausen sorgen und dennoch die Spannung des Albums halten können. Ich persönlich bin absolut kein Fan von Saxofoneinsätzen, doch selbst dies stört mich hier eher wenig und ist verschmerzbar.

Es gibt im Grunde keinen Ausfall auf dem neuen Album zu verzeichnen, wenn man auf ehrliche, handgemachte Rockmusik steht. Suzie hat also nicht zu viel versprochen mit ihren Aussagen im Vorfeld zum neuen Album. Einziger Wermutstropfen sind die beiden Bonustracks, die man nur auf der LP Version angeboten bekommt und von denen einer ein (scheinbar gelungenes) Cover zum Eagles Klassiker "Desperado" ist, was mancher sicher schon gern in der Sammlung hätte. Wer sich nun fragt, warum ich gar nichts zu den von mir unten als "Anspieltipps" genannten Titeln sagte, der darf ja gern selbst herausfinden, warum diese meine Albumfavoriten sind, und sich mal mit richtig gutem Rock beschäftigen.

Fazit:
Es ist Suzi Quatro tatsächlich gelungen, ihre starken Vorgänger in allen Belangen zu toppen. Man mag natürlich sagen, das Suzi nie die größte und technisch anspruchsvolle Gesangsgöttin war und ist, aber für diese Form des straighten Rocks passt ihr rauchig-kerniges und dennoch (und vor allem noch immer!) knackiges Stimmorgan einfach perfekt. Die rockigen Songs machen durch die Bank Spaß, sitzen sofort in Bein und Ohr fest und werden durch gelungene ruhigere Titel ergänzend entspannt. Hier klingt alles noch so, wie ehrlicher, herzlicher, kerniger und vor allem authentischer Rock zu klingen hat.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Hey Queenie, Get Outta Jail, I Sold My Soul Today

Tracklist

01. The Devil In Me
02. Hey Queenie
03. Betty Who?
04. You Can't Dream It
05. My Heart And Soul
06. Get Outta Jail
07. Do Ya Dance
08. Isolation Blues
09. I Sold My Soul Today
10. Love's Gone Bad
11. In The Dark
12. Motor City Riders

Lineup

Suzi Quatro - Vocals, Bass
Richard Tuckey - Guitars, Backing Vocals

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