Mountaineer - Bloodletting
Band: Mountaineer (USA)
Genre: Doom Sludge Metal / Post-Rock
Label: Lifeforce Records
Album Titel: Bloodletting
Spielzeit:
53:01
VÖ: 22.05.2020
Mountaineer, eine Post-Metal Truppe aus den Staaten, ist nun,
nach bereits fünf Jahren Bandgeschichte, nicht nur mit ihrem dritten
Album "Bloodletting", sondern auch mit zwei neuen Gitarristen in den
Startlöchern, was dem Quintett nun auch die Möglichkeit gibt, live
zu spielen.
Musikalisch gibt es bei Mountaineer eine Mischung
aus melancholisch düsteren, depressiven, aber auch epischen,
harmonischen Melodien, die sich nur schwer in ein Genre einordnen
lassen. Das Album beginnt mit "Blood Of The Book" leider eher
unterdurchschnittlich mit programmierten Chören und elektronisch so
verzerrten Vocals, dass diese schon fast die eigentlich ganz
passable Musik stören. Nachdem der Song dann aber langsam ins Rollen
gekommen ist und die Dissonanzen plötzlich fast unmerklich in ein
harmonisches Finale übergeleitet werden, steigt allerdings die
Vorfreude auf das restliche Album wieder an. Spätestens bei dem
abwechslungsreichen und unfassbar mächtigen "Shot Through With
Sunlight" entpuppt sich dieses Album dann doch als recht fesselnd.
"Bloodletting" ist eine Art Konzeptalbum, welches praktisch
einen Abschiedsbrief der Bandmitglieder an Menschen darstellt, die
sie im Laufe ihres Lebens durch presönliche Veränderungen und
Weiterentwicklungen zurück lassen mussten. Eben dieses Thema haben
Mountaineer vor allem in dem Track "To Those We've Said Goodbye",
meiner Meinung nach dem absoluten Highlight dieses Albums, zum
Ausdruck gebracht: am Anfang stehen düstere, traurige Dissonanzen
(Unzufriedenheit), die dann über depressiv klingende Akkorde
(schwerer Abschied) hin zu Gänsehautmelodien (Happy End) moduliert
werden.
Nach dem eher schwächeren Titletrack liefern
Mountaineer mit "South To Infinity" nochmals ein wirkliches
Highlight mit einem fast jazzigen Zwischenspiel von cleanen Gitarren
und Klavier, gepaart mit epischen Chören. Dies soll allerdings das
letzte Highlight für diese Scheibe sein. Ab dem erschreckend
langweiligen "Apart" ist dann leider die Luft raus und auch "Ghost
Story", sowie der Bonustrack "Still" plätschern dann nur noch vor
sich hin.
Mountaineer zeigen auf "Bloodletting", dass ihre
Stärken auf jeden Fall in den Extremen der großen Gefühle liegen,
seien es leise, melancholische Melodien, oder absolut epische,
mächtige Wände aus Klängen. Alles dazwischen zählt leider eher zu
den Schwächen und kommt meist über den Durchschnitt nicht hinaus.
Fazit:
"Bloodletting" bietet einige Gänsehautmomente und
zahlreiche zum Träumen einladende Melodien, allerdings auch durchaus
langatmige Passagen, die dich dann wieder in die Realität
zurückholen. Für Freunde melancholischer Klänge lohnt es sich aber
auf jeden Fall, mal in das Album reinzuhören.
Punkte: 6,5/10
Anspieltipp: Shot Through With Sunlight, To Those We've Said
Goodbye, South To Infinity
01. Blood Of The Book
02. The Weeds I Have Tended
03. Shot
Through With Sunlight
04. To Those We've Said Goodbye
05.
Bloodletting
06. South To Infinity
07. Apart
08. Ghost
Story
09. Still (Bonustrack)
Miguel Meza - Vocals
Clayton Bartholomew - Guitars
Isaac
Rigler - Guitars
Dillon Variz - Bass
Patrick Spain - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp