Pirates In Black - Pirates In Black

Band: Pirates In Black (D)
Genre: Hard / Heavy Rock
Label: Dr. Music Records
Album: Pirates In Black
Spielzeit: 50:18
VÖ: 29.11.2019

Pirates In Black - Pirates In Black

Hurra! Eine Piraten-Metalband! Damit stehen mir Tür und Tor für jegliche unoriginelle Klischeesprüche offen. Also lichtet die Anker, setzt die Segel und lasst den Smutje kielholen. Wir stechen gemeinsam mit den Jungs von Pirates In Black und ihrem gleichnamigen Album in See.

Unser schlachterprobtes Schiff pflügt durch die Wellen, gerade so wie die direkten, rockigen Riffs, mit denen die Gitarristen in bester Running Wild Manier unsere Ohren entern. Der Bass, der entlang der Gitarrenriffs spielt, könnte allerdings noch mehr Druck machen. Immerhin stehen wir auf einem Schiff und sitzen nicht in einem Fischkutter. Ok, ich seh’s ein. Vielleicht habe ich die Seemannmetaphern etwas überstrapaziert. Die Drums sind ganz ordentlich. Sie klingen ziemlich sauber, aber ähnlich wie der Bass etwas schwach in den Tiefen. Da geht viel Power verloren. Der Gesang kann aber einiges davon wett machen. Er klingt mächtig und auch mächtig dreckig, aber das passt und stellt mit die größte Stärke der Band dar. Gerade im Opener "My Name" gibt es Gesangsdopplungen, die nicht ganz sauber aufeinander abgestimmt klingen, aber genau das hat mir das Gefühl gegeben, eine Landratte auf See mit hartgesottenen Bukanieren zu sein.

"My Name" kann auch mit einem guten Solo punkten. Tatsächlich nichts Überdurchschnittliches, aber mit ein paar Melodieläufen, die beinahe schon atonal anmuten. Daran schließt sich "Words Are Loaded Guns" an, mit dem Pirates In Black unter Beweis stellen, dass sie auch langsame Songs beherrschen. Hier kommt auch die Stärke des Gesangs zum Tragen, der den Hörer über die schweren, stampfenden Rhythmen hinwegträgt. Auch "All Alone" gehört nicht zu dem "In-die-Fresse-Rock", der mehrheitlich auf der Scheibe zu finden ist. Es handelt sich um eine Halb-Ballade, die zum Ende hin nochmal sehr rockig wird. Dass sie aber auch komplett ruhige Stücke spielen können, zeigt sich in "Black Hole", das quasi das Outro bildet, wäre da nicht noch ein Radio Edit. Cleane Westerngitarren erzeugen ein Country-artiges Feeling, dass nur von "Ride It On" mit seinem Maultrommeleinsatz übertroffen wird. Da sind die Piraten wohl vom Kurs abgekommen und im Wilden Westen gestrandet. Ich will dennoch nicht bestreiten, dass diese Songs musikalisch einwandfrei sind.

Fazit:
"Pirates In Black" macht Spaß! Öfter mal mit ziemlich dreckigem Klang, aber das hat jedes Mal das Bild von Freibeutern gefestigt. Schade ist, dass die Drums und vor allem der Bass nicht mehr Druck machen. Die Ausrutscher - wenn man es überhaupt so nennen kann - in das Countrygenre sind zu verzeihen, weil wirklich anständiges Liedgut dabei rumkam. Ansonsten eine durchweg solide Platte, die live ziemlich gut funktionieren dürfte und zum kräftigen Kopfnicken einlädt.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: My Name, Words Are Loaded Guns, Ride It On

Tracklist

01. My Name
02. Words Are Loaded Guns
03. Turn It Down
04. All Alone
05. Player No. 6
06. Ride It On
07. Ahab
08. Omerta
09. Pirates In Black
10. Black Hole
11. Words Are Loaded Guns (Radio Edit)

Lineup

Falo Faltu - Vocals, Guitars
Accu Becher - Guitars
Carl Clover - Bass
Hans Heringer - Drums

Informationen