Wolfen - Rise Of The Lycans

Band: Wolfen (D)
Genre: Power / Thrash Metal
Label: Pure Steel Records
Album Titel: Rise Of The Lycans
Spielzeit: 54:52
VÖ: 22.06.2018

Wolfen - Rise Of The Lycans

Schnelle, harte Riffs in Kombination mit hymnischen Melodien - dafür steht die Kölner Power/Thrash Metal Institution Wolfen nun schon seit 24 Jahren. Nun, drei Jahre nach der letzten Scheibe und einer erfolgreichen Europatour mit Grave Digger, melden sich die Herren Wolfen mit ihrem sechsten Full-length Album "Rise Of The Lycans" zurück.

Seit der letzten Platte hat sich das Lineup weitgehend verändert und ein Gitarrist sowie ein Trommler mussten angelernt werden. Dass die Jungs ihre Arbeit allerdings hervorragend verstehen, dürfte schon nach den ersten paar Takten des Openers "Rebirth Of The Regulators" klar sein, wo man von einem gesweepten Riff, begleitet von einem Blastbeat-Gewitter kompromisslos begrüßt wird. Während hier das Augenmerk noch auf den Thrash-Anteil gelegt wird, stehen bei den anderen acht Stücken eher die Power Metal-Elemente im Vordergrund.

Vor allem bei "Forgotten Dreams" demonstrieren Wolfen eindrucksvoll, wie breit ihr musikalisches Spektrum gefächert ist - hier gibt's männliche Shouts, gefolgt von hymnischen, kräftigen Melodien, umrahmt von in abartigen Geschwindigkeiten geschredderten Gitarren und ballernden Blastbeats - dazwischen Riffs, bei denen auch der lahmste Nacken nicht stillgehalten werden kann.

Soundtechnisch gibt es nichts auszusetzen, die Klampfen sind klar abgemischt und stehen in einem hervorragenden Verhältnis zum Bass, die Drums sind tight und der Gesang in jeder Tonlage klar verständlich. Das Gesamtpaket ist durchweg extrem druckvoll. Egal, ob beim eben besagten langsamen "Science & Religion", dem brachialen, schnellen "Succubus", mit dem gefühlvollen Zwischenteil oder auch dem nach Manowar klingenden "New World Order" mit dem bockstarken Refrain - es könnte nicht fetter produziert sein.

Was natürlich auf keiner Power Metal Scheibe fehlen darf, ist die obligatorische Ballade. So zeigen Wolfen in "Science & Religion", dass sie auch etwas ruhiger können. Allerdings werden auch hier die anfänglichen Akustikgitarren schnell durch elektrische ersetzt und der Song entwickelt sich bald zu einem eingängigen Mid-Tempo-Stampf, der dem Album eine kurze Verschnaufpause verleiht.

Das einzige, was auf "Rise Of The Lycans" auffällt, ist die Tatsache, dass die Melodie an manchen Stellen nicht richtig zu den gespielten Akkorden passen will, was beispielsweise in "Genetic Sleepers" deutlich wird. Es wird zwar schnell klar, dass Wolfen an der einen oder anderen Stelle mit Dissonanzen experimentiert, aber an manchen Stellen klingt es einfach falsch.

Fazit:
Wolfen melden sich mit einer verdammt starken Scheibe zurück, auf der sie es schaffen, die Melodien des Power Metals mit der Aggressivität und der Geschwindigkeit des Thrash Metals zu kombinieren und ich hoffe, dass sich die Herren in naher Zukunft wieder auf Tour begeben.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Forgotten Dreams, Science & Religion, New World Order

Tracklist

01. Rebirth Of The Regulators
02. Genetic Sleepers
03. Forgotten Dreams
04. Xenophobia
05. Science & Religion
06. Timekeeper
07. Rise Of The Lycans
08. Succubus
09. New World Order

Lineup

Andreas von Lipinksi - Vocals
Frank J. Noras - Guitars
Andreas Doetsch - Guitars
Nicolas Filter - Bass
Sigfried Grütz - Drums

Informationen