Et Moriemur - Epigrammata

Band: Et Moriemur (CZ)
Genre: Atmospheric Doom / Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album Titel: Epigrammata
Spielzeit: 53:11
VÖ: 20.03.2018

Et Moriemur - Epigrammata

Seit 2008 bereichert die tschechische Supergroup Et Moriemur nun schon die Welt der düsteren Musik. So dürfen wir nach dem letzten Epos "Ex Nihilo in Nihilum" nun gespannt die aktuelle Scheibe "Epigrammata" (was so viel wie "Inschriften" bedeutet) erwarten.

Was einen erwartet, ist nach einem kurzen, gesprochenen Intr, eine gewaltige Wand von mächtigen, düsteren Klängen, die der außergewöhnlichen Instrumentalisierung zu verdanken ist. Neben der typischen Bandbesetzung sind auf "Epigrammata" eine Posaune, eine Violine, ein Cello und ein gesamter Chor zu hören. Trotz dieser vielen verschiedenen Instrumente klingt das Album keineswegs überladen – im Gegenteil: jedes Instrument, jeder Ton klingt, als müsste er genau an dieser Stelle zu hören sein. Die Songs an sich sind durchweg langsam, schleppend, jedoch trotzdem aufwühlend gehalten. Die extrem tief gestimmten Gitarren, die hauptsächlich als Rhythmuselement eingesetzt werden, ummanteln gekonnt die durch die gregorianisch anmutenden Chöre, die Posaunen oder die Orgel, dargebotenen mittelalterlichen Melodien. Klassische Instrumente und moderne Instrumente greifen so ausgeklügelt ineinander, dass ein außergewöhnliches Gesamtwerk entsteht, welches die Klänge längst vergangener Zeit in neuer Manier wieder aufleben lässt.

Über diesem wuchtigen, atmosphärischen Klangteppich thront dann der teils in verschiedenster Weise gebrüllte, teils clean gesungene oder gesprochene Gesang, wobei die Texte größtenteils in altgriechischer und lateinischer Sprache gehalten sind.

Es ist schwierig, einzelne Songs hervorzuheben, da irgendwie alles zusammenhängt. Wie die einzelnen Titel nämlich schon erwarten lassen (Requiem Aeternam, Agnus Dei, Dies Irae, Sanctus) zelebrieren Et Moriemur auf "Epigrammata" eine dunkle Messe mit allem Drum und Dran. Düstere Posaunenklänge, gregorianische Gesänge und sogar die klassischen Kirchentonleitern sind in einigen Liedern verarbeitet, weshalb sich das Album an manchen Stellen beim ersten Anhören für das moderne Ohr etwas ungewöhnlich anhört. Lässt man sich allerdings auf die Musik ein, entführt einen dieses Album in eine längst vergangene Zeit und lässt einen an einem Gottesdienst teilhaben, der düsterer ist, als man es sich zu träumen wagt.

Fazit:
"Epigrammata" ist definitiv kein Album, das man mal eben nebenbei anhören kann. Lässt man allerdings die grandios herausgearbeitete düstere spirituelle Atmosphäre auf sich wirken, darf man mit Et Moriemur gemeinsam eine Messe zelebrieren, die dunkler kaum sein könnte. Dieses Album ist ein absolutes Meisterwerk.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Introitus
02. Requiem Aeternam
03. Agnus Dei
04. Dies Irae
05. Offertorium
06. Cummunio
07. Libera Me
08. Absolve Domine
09. Sanctus
10. In Paradisum

Lineup

Zdeněk Nevělík - Vocals, Keys
Aleš Vilingr - Guitars
Pavel Janouškovec - Guitars
Karel Kovářík - Bass
Michal "Datel" Rak - Drums

Guest Musician:

Kostas Panagiotou - Vocals (Introitus)
Nikos Vlachakis - Vocals (Agnus Dei)
Labrini Karousou - Recitation (Agnus Dei)
Vangelis Mertzanis - Recitation (Agnus Dei)

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