Susperia - The Lyricist

Band: Susperia (N)
Genre: Thrash Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: The Lyricist
Spielzeit: 49:09
VÖ: 16.03.2018

Susperia - The Lyricist

Die Norweger Susperia sind nach 9 Jahren Pause (die Single von 2011 zähl ich mal nicht mit) mit einem neuen Album am Start. Das 6. Studiowerk "The Lyricist" wird am 16.03. das Licht der Welt erblicken und der geneigten Hörerschaft zeigen, dass sich das lange Warten gelohnt hat. Und ehrlich gesagt; so abwechslungsreich habe ich die Truppe noch nicht gehört. Was nicht zuletzt auch am neuen Sänger Bernt "Dagon" Fjellestad liegen dürfte. Dieser macht die sowieso schon abwechslungsreich arrangierten Nummern noch interessanter.

Die Spielart der Truppe wird mir hier als Thrash Metal angeboten, was aber nur bedingt zutreffend ist. Eindeutig erkennbar sind die schwarzmetallischen Wurzeln, die in der norwegischen Black Metal Szene liegen. Was allerdings, ob der musikalischen Vergangenheit der Band-Gründer Tjordalv (ex-Schlagwerker bei Dimmu Borgir) und Cyrus (ex-Satyricon, ex-Old Man's Child), nicht verwunderlich scheint. Aber auch etwas "ruhigere" Passagen, die eher Richtung Heavy Metal gehen, sind in der einen oder anderen Nummer auszumachen.

Abwechslung hin oder her, alle Songs strotzen vor Energie und eine Nummer wie "My Darkest Moment" versprüht gar eine symphonische Ausstrahlung, wie sie Dimmu Borgir innehat. Hier klingt Dagon an einigen Stellen wie Alan Averill von den Iren Primordial.

Ich möchte hier keine Nummer explizit hervorheben, da jede ihren ganz eigenen Reiz hat und sich alle auf gleich hohem Niveau befinden. Hier kann man wirklich jede Nummer zu seinem Favoriten machen, ohne dabei den anderen gegenüber ungerecht zu werden.

Musikalisch kommt man mit messerscharfen Riffs um die Ecke. Die Rhythmusfraktion treibt dabei die Songs schön nach vorn, die Drums werden regelrecht malträtiert und feuern aus allen Rohren, nehmen sich aber auch gekonnt zurück, wenn es sein muss. Bei den Doublebass-Attacken bekommt man manchmal das Gefühl, die würden ob der Intensität schon qualmen. Die Lead Abteilung steht dem in Nichts nach, zaubert immer wieder eine feine Melodie unter die Songs oder setzt mit Soli Akzente. Auch der Bass ist sehr schön integriert und lässt das Ganze zusätzlich fett klingen. Hin und wieder wechselt man auch mal von der melodischen Seite in ein gewolltes "Chaos", was aber Momentaufnahmen sind und der entsprechenden Nummer gut zu Gesicht stehen.

Wie oben bereits erwähnt, wird die Abwechslung des Albums und der Songs an sich noch zusätzlich durch den variablen Gesang Dagons verstärkt. Dieser singt mal Heavy Metal-mäßig klar (selbst hohe Screams gelingen), shoutet sich mal durch den Song oder growlt an anderer Stelle, was das Zeug hält. Selbst BM-mäßiges Gekeife fehlt hier nicht; nimmt aber nicht überhand. Klasse Mann!

Hin und wieder gibt es auch zweistimmigen Gesang oder auch mal eine Art Chor zu hören. Und alles auch noch sehr gut auf die Stücke verteilt. Besser geht's kaum.

Von produktionstechnischer Seite gibt es absolut nichts zu meckern. Fett, dunkel und erdig kommt das Ganze durch die Anlage gerauscht und lässt keine Wünsche offen. Trotz der Erdigkeit klingt das Album sauber und lässt die einzelnen Instrumente differenziert erkennen. Das Einzige, was mir etwas missfällt, ist das abrupte Ende des Openers "Whore Of Man", da denkt man der Player hat von selbst gestoppt. Hätte man auch faden können!?

Fazit:
"The Lyricist" ist ein richtig starkes Metalalbum, welches gekonnt verschiedene Stile miteinander verbindet und auf allen Ebenen überzeugt. Abwechslung wird hier riesengroß geschrieben und eindrucksvoll zelebriert. Wer sich im Thrash, Heavy und im Black Metal wohl fühlt, der muss dieses Album in sein Regal stellen, denn hier bekommt er alles auf einer Scheibe, und das auch noch klasse gemacht.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Whore Of Man
02. The Lyricist
03. Void
04. Heretic
05. Day I Died
06. I Entered
07. Feed The Fire
08. My Darkest Moment
09. Come Alive

Lineup

Dagon - Vocals
Cyrus - Guitars
Elvorn - Guitars
Memnock - Bass
Tjordalv - Drums

Informationen