Desolation Angels - King

Band: Desolation Angels (GB)
Genre: NWOBHM
Label: Dissonance Productions
Album Titel: King
Spielzeit: 45:59
VÖ: 23.02.2018

Desolation Angels - King

Tja, auch einem alten Hasen wie mir gehen manche uralte Bands völlig unterm Radar durch und verloren. So ist mir diese NWOBHM Legende komplett unbekannt gewesen, bis mir nun die neue Scheibe zur Begutachtung vorlag.
1981 gegründet und nun mit frischen Mitgliedern im Rhythmus und Gesangsbereich ausgestattet, veröffentlicht man dieser Tage mit "King" allerdings auch erst Album Nr. 3. Was nicht zuletzt auf die lange Pause zwischen 1990 und 2008 zurückzuführen ist.

Der Opener "Doomsday" knarzt dir um die Ohren und erinnert vom Riff her spontan erstmal an leicht gedrosselte Motörhead mit sehr klarem Gesang.
Die Stimme von Frontmann Paul Taylor passt gut zum klassischen Old School Flair, der hier versprüht wird, und liegt vom Sound her im klar gesungenen mittelhohen Bereich.

Direkt im zweiten Stück, dem rockigen "Another Turn of the Screw", klingt er dann sogar ein klein wenig wie ein junger Biff Byford, was natürlich hervorragend zur stilistischen Ausrichtung der Band passt. Dies verwundert aber nicht, wenn man mal den Hintergrund des Frontmannes durchleuchtet, denn auch er ist schon seit den 80ern aktiv und war zuvor bei Bands wie Elixir, Midnight Messiah und Midas, die sich im selben Genre bewegen, tätig.

Auf instrumentaler Seite kann man auch nicht allzu viel meckern. Es gibt viele klassische Riffs, ordentliche Soli und auch der Sound klingt gut und angenehm retro, ohne dabei an Dampf einzubüßen. Allerdings mag das Ganze dem einen oder anderen zu sehr nach "alte Männer Metal" stinken, denn insgesamt ist das Material schon ein wenig angestaubt, so vom Flair her.

Fans dieser alten Ära hingegen werden gerade das bejubeln, denn der Sound ist dennoch knackig und rockt ordentlich.

Und so knattert das Werk schön vor sich her und bietet zwar gute Unterhaltung, reißt mich aber zu keiner Zeit so sehr mit, dass ich mich in Euphorie versetzt fühle. Dabei sind Stücke wie das ordentlich rockige ″Rotten To The Core" oder das epische "Find Your Life" echt nett geraten und jedem Genre-Fan ans Herz zu legen.

Fazit:
Legendenstatus hin oder her, am Ende zählt bei mir die Qualität der Musik. Diese ist hier auf technischer Ebene zwar immens hoch, doch die Songs können nicht wirklich mitreißen. Wahrscheinlich braucht das Album bei mir noch einige Durchläufe und ich will auch beileibe nicht behaupten, das Album wäre Durchschnitt, denn dafür ist das Material qualitativ zu gelungen. Dennoch gibt es keine allzu hohe Note, da bei mir einfach nicht wirklich viel hängen blieb. Trotzdem empfehle ich ein Antesten für Genre-Fans.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Another Turn of the Screw, Rotten To The Core, Find Your Life

Tracklist

01. Doomsday
02. Another Turn Of The Screw
03. Devil Sent
04. Rotten To The Core
05. Your Blackened Heart
06. Find Your Life
07. Hellfire
08. Sky Of Pain
09. My Demon Inside

Lineup

Paul Taylor - Vocals
Keith Sharp - Guitars
Robin Brancher - Guitars
Clive Pearson - Bass
Chris Takka - Drums

Informationen