Warbringer - Woe To The Vanquished

Wie die Zeit vergeht! Da bringen Warbringer schon ihr fünftes Album "Woe To The Vanquished" auf den Markt. Nach der Gründung 2004 gehörten sie mit dem Debüt "War Without End" (2008) zu den Vorreitern der neuen Thrash-Welle. Auch bei den nachfolgenden Alben "Walking Into Nightmares" (2009), "Worlds Turn Asunder" (2011) und "IV: Empires Collapse" (2013) regierte der reine Thrash.

Und da hat sich auch auf dem neuen Album nicht so viel geändert. Hier wird richtig fett nach vorne gebolzt, und das ziemlich unbarmherzig. Ob man nun in "Shellfire" das Gaspedal richtig durchdrückt oder wie bei "Remain Violent" eher schleppend agiert, es ist immer harter Stoff. Die Gitarren shreddern in Annihilator-Manier alles kurz und klein, der Sänger klingt richtig gut angepisst und das Schlagzeug bollert sehr kompetent in allen Geschwindigkeiten, seien es nun Blasts wie bei "Woe To The Vanquished", oder Double-Bass Attacken wie in "Descending Blade".

Richtig gut finde ich, dass der Bass, ähnlich wie bei der neuen Overkill, gut zu hören ist. Allerdings knurrt er noch nicht ganz so böse wie bei D.D. Verni. Die Produktion ist auf jeden Fall auch ordentlich fett.

Und dann bieten uns Warbringer mit "When The Guns Fell Silent" ein überlanges Stück an, welches mit Akustikeinführung und getragenen Metalklängen eine andere Seite offenbaren. Hier gibt es melodische Soli, das Tempo ist reduziert und auch der Sänger nimmt etwas Gas raus.

Ich fand immer, dass Warbringer ihre Sache ordentlich machten, aber der letzte Kick beim Songwriting noch fehlte, was sich leider auch hier nicht geändert hat.

Fazit:
Ein gut anzuhörendes Album, mit dem ein Thrasher die ersten 30 Minuten wenig falsch machen kann. Große Hits oder Songs, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, sind hier nicht zu finden. Der letzte Song ist Geschmackssache, deshalb vorher mal reinhören.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Remain Violent