Stormhammer - Welcome To The End

Nach dem obligatorischen Intro beginnt mit "Northman" das inzwischen sechste Studioalbum der 1993 gegründeten Münchener Power Metal Band Stormhammer. Der Song wurde bereits als Lyric Video vorab online veröffentlicht und eröffnet das neue Album eigentlich recht brauchbar. Treibender Rhythmus mit ordentlicher Geschwindigkeit, brauchbare Riffs und kraftvolle Vocals, dazu ein passabler Refrain und auch ein nettes Solo sind zu vernehmen.

Die Stimme von Jürgen Dachl, der schon auf dem Vorgänger zu hören war, ist hier noch das drängendste Element, denn er bewegt sich abseits allzu hoher Kastraten und Kopfstimmengötter. Auch musikalisch bewegt man sich eher auf der düsteren und Thrash beeinflussten Seite des Power Metal, was vor allem den Hörern zugute kommt, denen allzu fröhlich klingende Genrevertreter allmählich zuwider sind.

Mehr an Lob kann man dem neuen Werk aber leider nicht aussprechen, denn irgendwie ist es bei Stormhammer schon immer so gewesen, dass das Material einfach nicht mitreißen will und daher auch nicht hängen bleibt. Hat man es gehört und spielt den nächsten Titel an, ist der vorangegangene Song auch schon wieder komplett vergessen...

Diesen Effekt betreibt die Band allerdings mit vehementer Konsequenz. Die Frage bleibt, ob man dies als Lob betrachten mag, oder eher als Minuspunkt. Für mich ist es letzteres. Die Band sollte einfach mehr Songs in der Richtung melodischer Titel mit etwas hymnischerer Ausrichtung wie "The Law" oder "Watchmen" schreiben. Diese Nummern zeigen ja zusammen mit dem ordentlichen Opener, dass sie dies durchaus beherrschen.

Fazit:
Auf der technischen Seite gibt es nicht viel zu meckern. Produktion, Sound und auch Layout des neuen Stormhammer-Werkes sind wirklich gut geraten. Außerdem beherrschen die Jungs ihre Instrumente auch hörbar gut. Man kann den Songs auch eine gewisse Eingängigkeit nicht absprechen, aber irgendwie fehlt mir der gewisse Kick und vor allem Herz und Seele bei dem Ganzen. Somit ist "Welcome To the End" das vielleicht bisher beste Stormhammer Album, allerdings gemessen an Genrekollegen eher ein Standardwerk, das einfach nicht hervorsticht.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Northman, The Law, Watchmen