Mars Red Sky - Dawn Of The Dusk
Band: Mars Red Sky (F)
Genre: Heavy / Psychedelic / Stoner / Doom
Rock
Label: Mrs. Red Sound and Vicious Circle Records
Album Titel:
Dawn Of The Dusk
Spielzeit: 39:52
VÖ: 08.12.2021
Die in Bordeaux ansässigen Mars Red Sky waren mir bis dato kein
Begriff, aber die Genre-Beschreibung machte mich neugierig. Mit dem
Konzeptalbum "Dawn Of The Dusk" erscheint Anfang Dezember das
neueste, bereits fünfte Album der Franzosen, welche seit Gründung
2007 sehr umtriebig waren und neben den Alben auch diverse EPs
veröffentlichten.
Die Musik des Trios lässt sich dabei von
keinem Genre in ein Korsett zwängen, sondern bewegt sich auf einem
eigenen Pfad zwischen den Genres. Dabei scheut man sich nicht, mit
Soundeffekten, Klangbildern und den verschiedensten Instrumenten zu
arbeiten und dabei immer einen eigenen Sound zu generieren.
Gleich die ersten Töne des Openers "Break Even" lassen schön raue
Stoner-Gitarren mit doomigen Riffs erklingen, die den geneigten
Hörer direkt abholen. Die ebenfalls schleppenden und druckvollen
Drums und der Bass bescheren der Nummer dabei ordentlich Wucht. Der
helle Klargesang bildet dazu einen feinen Kontrast und über allem
schwebt eine psychedelische Atmosphäre. Neben alledem verliert man
aber auch nie den melodischen Anteil in der Musik aus den Augen. Ein
perfekter Einstieg in die Scheibe, was ich als wichtig, gerade bei
einem Konzeptalbum, ansehe.
Das zweite Stück "Maps Of
Inferno" ist eher monoton gehalten, was aber in Verbindung mit dem
rauen Sound und der Atmosphäre ausgezeichnet harmoniert. Die schöne
Stimme von Helene Ferguson ist hier dann für den Kontrast zum rauen
Sound verantwortlich. Der ruhige und mit Soundeffekten versehen Part
in dem Stück setzt dabei einen zusätzlichen Akzent. Beim relativ
melodischen "The Final Round" kommt dann die Stimme vom Bassisten
Jimmy zum Einsatz, welche dunkler und nicht so klar daherkommt wie
die von Julien. Dies gibt, auch wenn ich mich da wiederhole, wieder
einen schönen Kontrast zur Musik, welche nach hinten raus erneut
sehr träge und atmosphärisch ausklingt. Das Instrumental "A Choir Of
Ghosts" macht seinem Namen alle Ehre, quillt sehr zähflüssig durch
die Boxen und erzeugt eine gespenstische Atmosphäre. Hier zeigt das
Trio, wie gute eine Nummer auch ohne Gesang funktioniert.
Über dem ganzen Album schwebt immer diese bedrückende, dunkle
Atmosphäre, was einige Songs und Parts geradezu für entsprechende
Filme prädestiniert. Und selbst wenn es in dem entsprechenden
Streifen eine hoffnungsvolle Szene geben würde, könnte "Dawn Of The
Dusk" einen Part zur Verfügung stellen. Was hier auch auf der
Habenseite steht, ist das Klanggefüge des Albums. Erstens hat es
eine sehr hohe Sounddichte, ohne dass sich das alles überlagert oder
gar matschig wird. Zweitens bekommt jedes der Hauptinstrumente genau
den Raum, den es braucht und "last but not least" kommt das Ganze
wie aus einem Guss daher und vermag es, den Fan abzuholen. Die
absolut stimmige Produktion trägt ihr Übriges zum Gelingen des
Albums bei.
Fazit:
Mars Red Sky beweisen mit "Dawn Of The
Dusk", dass sie in Frankreich nicht umsonst zu den Großen des Genres
gehören, wenn man bei der Musik überhaupt von einem Genre im
eigentlichen Sinne sprechen kann. Denn das Trio pfeift auf diese und
generiert immer ihren eigenen Sound aus einem riesigen Pool, wie es
scheint. Auch wenn die Hauptgenres, Stoner, Doom und Psychedelic,
immer eindeutig auszumachen sind und sich auch die Einflüsse der
Urväter dieser Ausrichtungen nicht verbergen lassen, so kann man
doch von einem Mars Red Sky-eigenen Sound sprechen. Und mit diesem
Sound weiß man auf "Dawn Of The Dusk" den Hörer zu fesseln und ihn
auf die dunkle Reise in die Dämmerung mitzunehmen. Diese Musik hört
man nicht einfach, man lebt sie. Ganz große Kunst!
Punkte:
10/10
Anspieltipp: alles
01. Break Even
02. Maps Of Inferno
03. The Final Round
04. A Choir Of Ghosts
05. Carnival Man
06. Trap Door
07.
Slow Attack
08. Heavenly Bodies
Julien Pras - Vocals, Guitars, Harmonicas, Pianos
Jimmy Kinast
- Bass, Drones, Sound Effects, Vocals
Mathieu Gazeau - Drums,
Percussions, Rhodes
Guest Musician:
Helen Ferguson -
Vocals, Backing Vocals and Harpe on Heavenly Bodies
- Download Review in deutsch
- Bandcamp
Autor: Thomas