The Temple - Of Solitude Triumphant

Band: The Temple (GR)
Genre: Doom Metal
Label: I Hate Records
Album Titel: Of Solitude Triumphant
Spielzeit: 49:54
VÖ: 08.12.2022

The Temple - Of Solitude Triumphant

Das zweite Album der hellenischen Doomer The Temple nennt sich "Of Solitude Triumphant" und ist ein Konzeptalbum, welches, Zitat: "die Reise einer Seele von der Entstehung über die Wiedergeburt, den Verlust und die Angst vor dem Tod bis hin zum Frieden im Licht" beschreibt.

"Me To Lichno Tou Astrou" nimmt dich erstmal mit in den "Tempel" und bezirzt das Ohr mit einem feinen Choral, welcher dich in die passende Stimmung für das Folgende versetzt. "The Foundations" kommt dann mit schleppenden Riffs der Rhythmus- und Leadfraktion daher, das Schlagzeug geht im entsprechenden Tempo mit und schiebt die Doomwelle voran. Alles kommt leicht rau daher und erzeugt einen authentischen Sound. "Flirrende" Gitarren bescheren dem Song, trotz der "Schwere", eine gewisse "Leichtigkeit" und feine Melodien. Der Gesang, welcher klar daherkommt, hat dabei immer wieder eine leicht wehleidige Note.

Im nächsten Song "Reborn In Virtue", kommt dann das erste Mal der Bass sehr schön zum Tragen, welchen ich im ersten Stück etwas vermisst habe. Hier sind auch die Riffs der Rhythmusgitarre eine Spur härter ausgefallen und man spielt etwas mit dem Tempo. Auch der kleine instrumentale Part der Leadgitarre setzt einen zusätzlichen Akzent.

In dieser Art und Weise arbeitet man sich durch das ganze Album, was die Songs zwar alle ähnlich klingen und eine gewisse Monotonie aufkommen lässt, aber den Konzept-Charakter schön unterstreicht. Außerdem schaffen es die Griechen dennoch, sich kaum zu wiederholen. Musikalisch setzt jeder Song immer eigene Akzente und funktioniert auch, wenn man ihn aus dem Kontext nimmt und für sich allein stehen lässt. Von lyrischer Seite macht das bei einem Konzeptalbum natürlich weniger Sinn.

"Premonitions Of The Final Hour" kommt mit relativ wenig Text aus und erzeugt ein traurig schönes Klanggefüge, welches den Hörer emotional berührt. Dieses Stück würde ohne Gesang vielleicht sogar eine noch größere Wirkung erzeugen!? Die Schwere in dem Song verbreitet oft ein Gefühl, als wenn alles jeden Moment zum Stillstand kommt.
Der Ausklang des Albums "The Lord Of Light" kommt im Gegensatz dazu, mit seinen "flirrenden" Gitarren, fast beschwingt daher, behält aber natürlich seinen doomigen Charakter und schleppt sich genauso schwer durch die weit über 9-minütige Spielzeit. Hier gibt es nochmal alle Trademarks der Band zu vernehmen.

Das authentische, leicht raue Klangbild der Produktion setzt das Album sehr schön in Szene und sollte vor allem auf Vinyl einen feinen "erdigen" Sound erzeugen. Der Mix lässt allen Instrumenten ihren Raum, keines drängt in den Vordergrund und auch der Gesang hat genau den Platz, der ihm gebührt. Alles richtig gemacht!

Fazit:
Die "Seelenreise" von "Of Solitude Triumphant" vermag es den geneigten Hörer von Beginn an mitzunehmen und überzeugt mit einer hohen Sounddichte und feinen Arrangements. Das Album kommt dabei sehr stimmig daher, ohne dass man sich in den Stücken großartig wiederholt. Eine gewisse Monotonie bringt die doomige Schwere natürlich mit sich, aber genau das ist es ja, was die großen Doom Momente ausmacht. Genauso wissen The Temple aber auch mit einem gewissen Melodieanteil zu überzeugen. Im Promo-Sheet wird die Band als die beste hellenische Doom Band betitelt und wenn dieses Album der Maßstab dafür ist, dann bestätige ich das! Wem die Doomer Officium Triste und While Heaven Wept zusagen, dem dürften auch The Temple ein Ohrenschmaus sein. Diese Scheibe gehört in jede Doom-Sammlung!

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Me To Lichno Tou Astrou
02. The Foundations
03. Reborn In Virtue
04. Profound Loss
05. A White Flame For The Fear Of Death
06. Premonitions Of The Final Hour
07. The Lord Of Light

Lineup

Father Alex - Bass, Vocals
Felipe - Guitars
Stefanos - Guitars
Paul - Drums

Informationen