In The Woods... - Diversum
Band: In The Woods... (N)
Genre: Avantgarde / Progressive Rock /
Metal
Label: Soulseller Records
Album Titel: Diversum
Spielzeit: 49:39
VÖ: 25.11.2022
Mit "Diversum" bringen die Norweger In The Woods... bereits ihr
sechstes Full-lenght Album auf den Markt. Konnte man in früherer
Vergangenheit noch düster-kalten Black oder Pagan Metal von den
Skandinaviern erwarten, bekommt man heute jedoch Avantgarde
Progressive Rock mit einschlägigen Metalelementen geboten.
Das Quintett startet furios in den Langspieler. "The Cowards Way"
beginnt mit leichten Gitarrenklängen und baut dann langsam an
Stimmung und Geschwindigkeit auf. Die Atmosphäre würde ich als
düster mit einem Schwarzmetalleinschlag beschreiben. Gutturaler
Sprachgesang wechselt sich mit einem klar gesungenen Refrain ab, der
wie ein Sonnenstrahl durch die vom Wind zerborstenen Baumkronen
bricht. Das beschreibt das Grundgerüst der Songs ganz gut. Auch
"Moments" steht dem in nichts nach. Hier gefallen mir allerdings
besonders die brachialen, tief gestimmten, Gitarrenparts, welche ein
stählernes Fundament um das Wurzelwerk der Tieftöner gießen. Einzig
das Keyboard kommt etwas sporadischer daher, sodass es zu keinem
Zeitpunkt zu dick aufträgt.
"The Malevolent God" und "A
Wonderful Crisis" entwickeln über die Spielzeit eine gewisse
Eigendynamik, sodass kaum auffällt, dass man immer noch den gleichen
Track hört. Wie ich finde; genau das, was solche Longplayer
brauchen. Musik-Legenden der Vergangenheit haben es bewiesen: Durch
Ideenreichtum und Individualität können auch Songs mit Spielzeiten
von über fünf Minuten durchaus einschlagen.
Besonderes
Albumhighlight ist für mich der Song "Master Of None". An Härte von
keinem der anderen zu übertreffen und ebenso melodisch komponiert.
Man merkt, dass der Silberling lange geschliffen wurde, bevor er uns
präsentiert wurde. Die Kompositionen wirken ausgereift und
aussagekräftig. Musikalisch makellos umgesetzt und letztendlich gut
abgemischt, macht dieses Album richtig Laune. Und Bernt Fjellestad
ist einfach Bernt Fjellestad. Mit seiner kernig-voluminösen Stimme
und einer eindrucksvollen Reichweite haucht er jedem Song seinen
eigenen Geist ein.
Fazit:
"Diversum" ist nicht nur eine
düstere Scheibe, welche mit dem Klangfundament von atmosphärischem
Black Metal aufwarten kann. Gleichermaßen energiegeladen und
vorantreibend sind die Refrains, welche eine ganz besondere Stimmung
erschaffen. Die Mischung dieser Stile erschafft einen schönen
Kontrast. Wer sowohl an freundlichen Melodien, als auch an harten
Riffs Freude findet, sollte hier zugreifen.
Punkte: 8,5/10
Anspieltipp: alles
01. The Coward's Way
02. Moments
03. We Sinful Coverge
04. The Malevolent God
05. A Wonderful Crisis
06. Humanity
07. Master Of None
08. Your Dark
Bernt Fjellestad - Vocals
Bernt Sorensen - Guitars
Kare
Andre Sletteberg - Guitars, Keyboards
Nils Olav Drivdal - Bass,
Keyboards
Anders Kobro - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Yannick