Arallu - Death Covenant
Band: Arallu (IL)
Genre: Black Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Death Covenant
Spielzeit: 37:29
VÖ: 11.11.2022
Ich bin nun schon über 40 Jahre im Metal unterwegs, mehr als 30
davon im Black. Arallu aus Israel gibt es auch schon 25 Jahre, aber
an mir sind sie, warum auch immer, vorbeigelaufen. Dies hat sich nun
mit ihrem 8. Album "Death Covenant" geändert. Und was soll ich
sagen!? Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, dieses Album
"unter die Lupe" zu nehmen.
Arallu ist nicht nur der
Bandname, sondern auch der Name der Unterwelt in der mesopotamischen
Mythologie. Dementsprechend sind auch die lyrischen Themen der
Musik. Der Einsatz von Black Metal-typischen und traditionellen
orientalischen Instrumenten wie Saz (eine Art Laute) und Darbuka
(Trommel) wird hier sehr geschickt mit einander verwoben. So
entsteht ein Gemisch aus schwarzmetallischen Riffs, Blastbeats und
eben diesen traditionellen Instrumenten, die immer orientalisches
Flair verbreiten und für eine gewisse Eingängigkeit sorgen, was die
Stücke entsprechend einprägsam macht. Auch wird dadurch eine
Atmosphäre erzeugt, die sich um manche Parts wie ein Mantel legt,
aus dem man immer wieder ausbricht. Wer meine Reviews kennt, der
weiß, wie sehr ich "flirrende" Gitarren liebe, auch diese gibt es
hier zu hören. Besonders schön im Albumabschluss "Skeleton
Battlefield".
Trotz der erwähnten Eingängigkeit schaffen es
die Jungs immer aggressiv, brachial und finster daherzukommen. In
"Satanic Spirit" treibt man es dabei richtig auf die Spitze und
kommt auch mit leicht progressiven Momenten daher, baut einen
mystischen, atmosphärischen Part mit bedrohlichen "spoken Words" ein
und finalisiert das Ganze in black-metallischem "Chaos". Die Vocals
von Bandgründer Butchered sind dabei entsprechend aggressiv und
düster und kommen sowohl als Keif- und Schreigesang, als auch als
Growls daher, was neben der musikalischen Variabilität zusätzliche
Abwechslung mit sich bringt. Auch gibt es immer wieder Momente auf
der Scheibe, in denen dunkle, aber cleane Vocals zu vernehmen sind.
Mit "Mystical Sultan" gibt es eine Nummer, die man fast als eine
Art orientalische Black Metal Ballade bezeichnen kann. Man beginnt
mit der Saz, welche sich wohlwollend dem Ohr anschmiegt, hinzu
gesellen sich dann ein verzerrtes Riff, ein leicht groovendes und
tackerndes Schlagzeug und der Rest der Instrumentierung. Die Vocals
kommen hier mit Hall unterlegt daher und versprühen mystische
Atmosphäre. Die Lead-Gitarre, welche zum Ende dann eine Art Solo
einbringt, setzt dabei noch mal einen zusätzlichen Akzent. Dieses
Stück ist sozusagen der "Ruhepol" der Scheibe.
Produktion und
Mix sind gut gelungen und setzen das Album stark in Szene. Die Musik
versprüht eine gewisse Kälte, wie sie im Black Metal üblich ist,
klingt aber warm genug, um vor allem den Parts mit den
orientalischen Klängen ihren Raum zu geben und zur Geltung kommen zu
lassen.
Fazit:
"Death Covenant" vereint black-metallische
Aggression, Kälte und Brachialität mit orientalischen Klängen und
der Mystik der mesopotamischen Mythologie. Das Album hat eine hohe
Sounddichte und bietet viel Abwechslung. Wer sich drauf einlässt,
wird mit Musik belohnt, welche eine hohe Intensität besitzt und
trotz der verschiedenen Einflüsse in sich sehr stimmig ist.
Vergleiche zu anderen Bands will ich hier nicht anstellen,
Ähnlichkeiten sind zwar durchaus vorhanden, aber in der Art und
Weise, wie Arallu ihre Musik hier präsentieren, haben sie schon
einen gewissen Alleinstellungsfaktor - und zwar nicht erst seit
diesem Album.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: alles
01. End Ov Wars (Tikva)
02. Prophecy Of The Dead
03. Ruler
Of The Seven Worlds
04. Under Jerusalem’s Temple Mount
05.
Satanic Spirit
06. Mystical Sultan
07. Desert Shadow Will Rise
08. Humanity Death Embrace
09. Empire Of Salt
10. Skeletons
Battlefield
Butchered - Vocals, Bass, Guitars
Ofek "Omnius" Noy - Guitars
Eylon Bart - Saz (Lute), Darbuka (Drum), Backing Vocals
Richard
Zwaigoft - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas